Für Eva Schütz ist die Wirtschaftskammer kein Schutzschild für Betriebe, sondern ein aus der Zeit gefallenes Machtinstrument. In exxpress live spricht sie von einem „Relikt aus der Nachkriegszeit“, das sich aufgebläht habe.

Schütz kritisiert vor allem:

Zwangsmitgliedschaft: Es gebe „keinen Grund“, warum jemand gezwungen sein sollte, in der Kammer zu sein. Wer die Leistungen wolle, könne freiwillig zahlen – alle anderen sollten aussteigen dürfen.

Beiträge nach Umsatz statt nach Gewinn: Dass der Mitgliedsbeitrag vom Umsatz berechnet wird, nennt sie „völlig absurd“ – man könne viel Umsatz und trotzdem keinen Gewinn haben.

Auch der Wirtschaftsbund profitiert

Beim aktuellen Gagen-Skandal wird sie noch deutlicher: Zuerst 4,2 % Gehaltserhöhung, dann zur Beschwichtigung „nur“ 2,1 % – der Rest wird ein halbes Jahr später nachgezahlt. Für Schütz ist das eine „Mogelpackung“, bei der man die Leute und Journalisten offenbar für „relativ dumm“ halte. Angeheizt worden sei der Zorn noch dadurch, dass sich Wirtschaftskammerpräsidentinnen davor ihr eigenes Gehalt um 50 % erhöht haben. Ihr Fazit: „Wenn man da zuschaut, glaubt man, man ist im Kasperltheater.“

Brisant wird es, als Moderator Volker Piesczek die Frage aufwirft, ob die Wirtschaftskammer jährlich 15 Millionen Euro an den ÖVP-Wirtschaftsbund überweist – als eine Art Parteienförderung aus Zwangsbeiträgen. Schütz dazu klar: Sie habe diese Zahl „erst gestern Abend zum ersten Mal in der Form gehört“, es sei etwas, „was sehr viele Medien berichten“, ob es stimme, müsse geprüft werden.

Sie wollen keine Sendung mehr verpassen? Dann abonnieren Sie jetzt unseren YouTube-Kanal hier.

Die ganze Sendung finden Sie hier: