Zweifel an den Intensiv-Zahlen: Falsche Werte kommuniziert?
Wie dramatisch ist die Situation in den Intensiv-Stationen tatsächlich? Hierzu werden unterschiedliche Zahlen kommuniziert. Das lässt den Verdacht aufkommen, dass Stimmung für einen neuerlichen Lockdown gemacht werden soll.
Wie viele Intensivbetten sind in den einzelnen Bundesländern tatsächlich noch frei? Hierzu gibt es aktuell unterschiedliche Zahlen vom Gesundheitsministerium in Form der AGES und den einzelnen Bundesländern. Laut “Morgenmeldung” der Länder waren am Mittwoch in Salzburg noch vier Intensivbetten für Covid-Patienten frei, in Tirol sieben. Laut AGES hingegen sind in Salzburg noch neun Betten frei, in Tirol sind es 60. In Oberösterreich sind demnach 38 Prozent der Intensivbetten noch frei. Insgesamt gibt es demnach 673 tagesaktuelle freie Betten in ganz Österreich, 486 sind mit Corona-Patienten belegt.
Im Burgenland sind aktuell sieben Fälle auf den Intensivstationen, in Kärnten 34, in Niederösterreich 84, in Oberösterreich 106, in Salzburg 32, in der Steiermark 73, in Tirol 36, in Vorarlberg 16 und in Wien 98. Gesamt: 486.
Experte: "Zahlen stimmen definitiv nicht"
Sind also die Berichte über überlastete Intensivstationen übertrieben? Walter Hasibeder, Präsident der Intensivmediziner, sagt bei “heute.at”, dass die offiziellen Zahlen definitiv nicht stimmen würden. Er glaubt aber, dass die Zahlen eher zu niedrig als zu hoch eingestuft werden. Er ist sich sicher: “Irgendwo am Weg zwischen den Gesundheitsbehörden der Länder und der AGES kann etwas nicht stimmen.” Dass es in einer derart angespannten Lage keine klaren Zahlen dazu gibt, wie die Betten-Situation tatsächlich aussieht, ist beschämend.
Immerhin gibt es mittlerweile auch Zweifel an Berichten, wonach in einem Spital in Oberösterreich bereits “die Leichen wegen Überfüllung am Gang abgestellt” werden müssen. Zumindest dem Krisenstab der oberösterreichischen Landesregierung derartiges nicht bekannt. Außerdem wurde nie überliefert, um welches Spital oder welche Stadt es sich handeln soll.
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