Zwölf Monate bedingte Haft für Postler: Briefe mit Klimabonus für sich behalten
Ein Briefträger (29) ist am Montag am Landesgericht St. Pölten zu einem Jahr bedingter Haft verurteilt worden. Er soll Briefe mit dem Klimabonus für sich behalten haben, anstatt sie zuzustellen. Der Gesamtwert, der den Empfängern dadurch entgangen ist, beträgt 6000 Euro.
Der Briefträger aus dem Bezirk Amstetten soll die RSa-Briefe mit den darin befindlichen Gutscheinen nicht zugestellt haben, sondern stattdessen die Unterschriften der Empfänger gefälscht und die Gutscheine selbst behalten haben. Ein RSa-Brief (Rückscheinbrief blau) ist ein behördliches Schriftstück, das nur der Empfängerin selbst zu eigenen Handen zugestellt werden darf.
Am Montag wurde der 29-jährige Mann für mehrere Delikte zu zwölf Monaten bedingter Haft verurteilt. Das Urteil ist rechtskräftig, berichtet ORF Niederösterreich.
Kein Einzelfall
Es ist der bis jetzt zweite bekannte Fall, in dem der Klimabonus nicht bei den rechtmäßigen Empfängern angekommen ist. So soll auch ein Botenfahrer aus dem Bezirk Tulln insgesamt 23 RSa-Briefe mit Gutscheinen veruntreut haben. Die Anklage lautet auf Verdacht der Untreue. Einen Prozesstermin gibt es noch nicht.
Die Post berichtet von 1,3 Millionen zugestellten Klimabonus-Briefen. Vereinzelt wurden Briefe nicht rechtzeitig vom Postamt abgeholt, hier müsse nachgearbeitet werden, heißt es dazu von Seiten des Klimaschutzministeriums. Die meisten Bürger erhielten den Klimabonus als Überweisung auf ihr Konto.
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