Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) hat die Apothekerkammer aufgefordert hat, die Verwendung der über 130.000 Paxlovid-Packungen vollständig zu belegen. Bisher liegen dem Ministerium nur Abrechnungen für jene Packungen vor, die auf Kassenrezept abgegeben wurden. Für den Rest gebe es verschiedene Erklärungen, wie Privatrezepte oder die Überschreitung des Ablaufdatums, jedoch fehlen jegliche Belege. Weiterhin ungeklärt. Der Verbleib von rund 20.000 Packungen Paxlovid im Wert von mindestens 14 Millionen Euro.

Minister Rauch ergreift nun Maßnahmen: Neben der Aufforderung an die Apothekerkammer wird auch die Finanzprokuratur, der Anwalt der Republik, eingeschaltet, um weitere rechtliche Schritte zu prüfen. Die Entscheidung über das weitere Vorgehen soll auf Basis der Rückmeldungen aus den Apotheken getroffen werden.

Justiz ermittelt gegen Paxlovid-Dealer

Deutsche Staatsanwaltschaften ermitteln bereits wegen des Verdachts, dass Paxlovid illegal weiterverkauft wurde. Und nun sind auch in Österreich Apotheken aufgefallen, deren Bestellungen oder Abrechnungen auffällig vom Bundesschnitt abweichen. Die Staatsanwaltschaft Innsbruck ermittelt gegen eine Tiroler Apotheke wegen des Verdachts auf illegalen Weiterverkauf des Corona-Medikaments Paxlovid. Insgesamt ging es dabei um 2500 Packungen, 450 wurden bereits retourniert.