Ein kurzer Moment der Unachtsamkeit soll beim Verschicken von Mails zur roten Super-Panne geführt haben – allerdings kann auch sein, dass dieses Strategie-Papier durchaus bewusst an die Öffentlichkeit gespielt worden ist, damit der eher glücklos agierende Neu-Parteichef wieder etwas mehr ins Gespräch kommt: Immerhin sind Bablers Umfragewerte für die SPÖ höchst unerfreulich, bei der Kanzlerfrage war etwa Pamela Rendi-Wagner im Vorjahr sehr viel besser gereiht (der eXXpress berichtete).

Die Details im tiefroten “Projekt Ballhausplatz”, die jetzt auch der Kurier erhalten hat, sind jedenfalls hochinteressant – und die Planungen zeigen, wie extrem weit die SPÖ nach Links rutschen will: So soll tatsächlich der Asyl-Aktivist und Volkshilfe-Chef Erich Fenninger, der auch gemeinsam mit den “Omas gegen Rechts” bei Demos auftritt, soll ein Bundesminister im erhofften Kabinett von Andreas Babler werden. Der Migrations-Befürworter argumentierte etwa ganz offen für eine weitere unkontrollierte Zuwanderung bei der Demo “Lasst die Grenzen offen”.

Strategiepapier verrät, wie er Kanzler werden will: Andreas Babler (SPÖ)

"Liebe statt Hass" als Partei-Motto

Ebenfalls als mögliche Minister im Schattenkabinett des Noch-nicht-ganz-Kanzlers Andreas Babler genannt: Ex-ORF-Generaldirektor und Medien-Manager Gerhard Zeiler (68) soll Finanzminister werden, auch SPÖ-Vize-Klubobfrau Eva Maria Holzleitner sei bereist ein Regierungs-Job zugesagt.

Interessant auch die im nun angeblich irrtümlich veröffentlichten Papier genannten Positionierungs-Pläne für Babler: Besonders werde dabei  auf das “Charisma der Nähe” des Traiskirchner Bürgermeisters gesetzt. Zitat: “Er liebt die Menschen, er ist gern unter Menschen, er fühlt sich ihnen nahe und verbunden”. Der “Story-Frame” laut dem Papier: “Liebe statt Hass = Babler statt Kickl”.

Wird in dem SPÖ-Papier als möglicher Minister genannt: Volkshilfe-Chef Erich Fenninger, hier bei der Demo "Lasst die Grenzen offen".

SPÖ will die "Hoffnung auf Erlösung" schüren

In dem nun geleakten SPÖ-Strategieentwurf werden laut Kurier drei Ziele für die Nationalratswahl im kommenden Jahr formuliert: “Die SPÖ wird stärkste Partei.” Und: “Die SPÖ wird stärkste Partei links der Mitte und eine Ampel-Mehrheit wird erreicht, um eine Regierung ohne ÖVP und FPÖ zu ermöglichen.” Als Strategie soll die SPÖ demnach die “Hoffnung auf Erlösung” schüren, indem die “depressive Stimmung und Erschöpfung” betont wird und dass “die ÖVP blockiert”. Das Image der Neos soll Richtung ÖVP gedrängt werden, damit sie “von der ÖVP Stimmen gewinnt und nach links Stimmen verliert”.

Die SPÖ bestätigte am Abend die Authentizität der Unterlagen, es handle sich aber um “kein Parteipapier, sondern um eine ohne Auftragsverhältnis erstellte Präsentation des Sora-Insitituts”.