Eine Milliarde € im Meer versunken: Moskau bestätigt Verlust der "Moskwa"
Das letzte Bild der “Moskwa” – der Kreml musste nun bestätigen: Das 187 Meter lange Flaggschiff ist mittlerweile gesunken. Der Lenkwaffenkreuzer war nach einer Explosion nicht mehr zu retten, ging unter. Für die russische Marine ist es der größte Verlust ihrer Geschichte.
Die russische Armee hat im Kampf um die Ukraine einen herben Verlust erlitten: Ein Satellitenbild zeigte den gewaltigen Raketenkreuzer noch vor wenigen Tagen im Schwarzen Meer – es war das letzte Bild der “Moskwa”.
Wie das Verteidigungsministerium in Moskau am Donnerstagabend mitteilen musste, ist das Flaggschiff der russischen Schwarzmeerflotte tatsächlich gesunken.
Die Ukraine hatte bereits am Vortag erklärt, die “Moskwa” mit zwei Raketen getroffen und sogar versenkt zu haben – der eXXpress berichtete. Moskau dementierte zunächst und sprach davon, dass nach der Explosion von Munition ein Feuer ausgebrochen sei.
Moskau versuchte den Schaden anfangs herunterzuspielen
Das Schiff hatte eine Besatzung von 610 Mann und spielte eine entscheidende Rolle für seegestützte Raketenangriffe auf die Ukraine. Das russische Verteidigungsministerium hatte sich zunächst bemüht, die Schäden auf dem 1983 in Dienst gestellten Flaggschiff herunterzuspielen.
Noch am Donnerstagvormittag hatte die russische Armee erklärt, dass das Feuer eingedämmt werden konnte und das Kriegsschiff zum Hafen zurückgeschleppt werde. Die wichtigsten Waffen der “Moskwa” seien nicht beschädigt worden, das Schiff laufe auch nicht Gefahr zu sinken. Am Abend musste Moskau schließlich den Verlust der Kriegsflotte eingestehen.
Militär-Experten zufolge könnte das ein “Wendepunkt” im Ukraine-Krieg sein.
Der größter Verlust in der Geschichte der russischen Marine
Vor 39 Jahren wurde die “Moskwa”, Russlands Flaggschiff auf dem Schwarzen Meer, in Dienst gestellt. Ihre Zerstörung dürfte in die Geschichte der Marine-Kriege eingehen und der bisher schwerste Verlust sein, den die russische Marine jemals erlitten hat.
Beim ukrainischen Angriff soll die neue Lenkwaffe Neptun zum Einsatz gekommen sein. Sie rast in nur 10 bis 30 Meter Höhe fast mit Schallgeschwindigkeit und fast 300 Kilometern Reichweite auf ihr Ziel zu. Branchenkenner spekulieren, dass die Ukraine dabei eine Schwachstelle des Flaggschiffs nutzte.
Keine weiteren Kriegsschiffe im Schwarzen Meer
Die russische Mannschaft an Bord konnte sich offensichtlich retten. Doch der Verlust der “Moskwa” ist für Russland enorm. Moskau kann nämlich über das Mittelmeer keine weiteren Kriegsschiffe in das Schwarze Meer bringen, weil die Türkei die Durchfahrt von russischen Marineschiffen durch den Bosporus gesperrt hat.
Die “Moskwa” hat zwei Radarsysteme unterschiedlicher Leistung. Angeblich können die Radarsysteme aber nicht rundum beobachten. Zuerst könnte eine von der Ukraine gesteuerte türkische Drohne Bayraktar TB2 die Aufmerksamkeit der “Moskwa”-Besatzung auf sich gezogen haben, berichtet die “Welt”, wofür das beste Radarsystem genutzt wurde. Gleichzeitig steuerten im Schutz des Ablenkungsmanövers eine oder sogar zwei Neptun Anti-Schiffs-Marschflugkörper auf das Flaggschiff zu. Solche Vermutungen stellt auch der Heeres-Experte Oberst Bernhard Gruber in “10 vor 8” auf eXXpressTV an.
Weil die Waffe dicht über die Meeresoberfläche fliegt und es stürmische See gab, blieb der Angreifer möglicherweise lange Zeit unentdeckt, heißt es. Die Neptun-Waffe ist eine ukrainische Weiterentwicklung des russischen Marschflugkörpers Kh-35, der von Land, Schiffen oder Flugzeugen abgefeuert werden kann.
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