Die Zahlen sind gewaltig: Bis zu 150 Milliarden Euro will die EU künftig in Rüstungsprojekte stecken – und das über Kredite, die über das EU-Budget abgesichert sind. Möglich macht das ein neuer Beschluss der Mitgliedstaaten, der unter dem Namen SAFE („Security Action for Europe“) läuft. Offiziell geht es um die „gemeinsame Beschaffung“ von Verteidigungsgütern – de facto handelt es sich um eine massive finanzielle Aufrüstungsoffensive auf europäischer Ebene.

Mit dem Geld sollen laut Brüssel unter anderem Luftabwehrsysteme, Munition und militärische Technologie angeschafft werden. Die EU-Kommission hatte bereits im März ein entsprechendes Strategiepapier vorgelegt, nach dem sich „die EU auf die reale Möglichkeit eines groß angelegten Krieges mit Russland vorbereiten muss”. Die Warnung darin: „Die Geschichte wird uns Untätigkeit nicht verzeihen.“

Leidenschaft für Uniformen: Im März 2025 besuchte Von der Leyen die Offiziersschule der dänischen Armee im Schloss Frederiksberg in Kopenhagen.IMAGO/Ritzau Scanpix

„Je mehr wir in unsere Sicherheit und Verteidigung investieren, desto besser schrecken wir diejenigen ab, die uns schaden wollen“, rechtfertigte Polens Europaminister Adam Szłapka das Programm – derzeit führt sein Land den EU-Ratsvorsitz.

Zudem komme auch Druck aus den USA: Präsident Donald Trump hatte mehrfach angedeutet, die USA werde künftig nicht mehr bedingungslos als Garant für Frieden in Europa zur Verfügung zur stehen.