17.140 Österreicher wanderten aus, 18.000 Rumänen, Syrer und Afghanen blieben
Die Zuwanderungsgruppe der Syrer wächst zurzeit besonders rasch: 2021 sind 13.365 eingereist, aber nur 644 ausgereist, was ein kräftiges Plus von 12.721 ergibt. Genau umgekehrt ist es bei Einheimischen: Hier verlassen mehr das Land, als wieder heimkehren.
Nach der Corona-Verschnaufpause im Jahr 2020 ist die Zuwanderung nach Österreich im vergangenen Jahr wieder deutlich gestiegen. 154.202 Menschen immigrierten ins Land, um 17.900 mehr als im Jahr zuvor. Davon kam mehr als ein Drittel – 35 %, also 53.900 Personen – aus Drittstaaten: Sie sind weder Bürger der EU, noch stammen sie aus einem der vier EFTA-Staaten (Schweiz, Liechtenstein, Norwegen, Island). Das geht aus dem neuen „Statistischen Jahrbuch“ des Österreichische Integrationsfonds hervor.
Besonders viele Syrer, Afghanen und Türken
Zu einer der größten Zuwanderungsgruppen gehören neuerlich die Syrer (+13.365). Unter den Drittstaaten bilden sie die mit Abstand größte Gruppe, gefolgt von Migranten aus der Türkei (+3075), aus Afghanistan (+2304) und aus dem Iran (+1224), sowie aus jenen Staaten Ex-Jugoslawiens, die nicht der EU angehören (+11.520): Serbien, Bosnien-Herzegowina, Montenegro, Nordmazedonien und Kosovo.
Aus der EU kommen viele Deutsche und Rumänen
Ansonsten reisten besonders viele Deutsche (+19.378) und Rumänen (+17.912) nach Österreich, darüber hinaus kehrten 14.659 Österreichern in ihre Heimatland zurück. Allerdings haben im gleichen Zeitraum 17.140 Österreicher das Land verlassen. Das bedeutet: Ihre Zahl ist in Summe um 2481 geschrumpft.
Genau umgekehrt ist die Lage bei sämtlichen anderen Zuwanderungsgruppen: Hier sind im Jahr 2021 bedeutend weniger aus dem Land gereist als eingereist ist. Hier stechen neuerlich ganz besonders die Syrer hervor: Nur 644 sind emigriert, sodass sich ihre Zahl in Summe um 12.721 vergrößert hat. Ansonsten ist der Saldo bei Deutschen (8354), Rumänen (4594) und aus Afghanistan (1106) besonders hoch.
Deutlich stärkerer Zuwachs als 2020
Wenn man Zu- und Abwanderung berücksichtigt, dann gab es bis Ende 2021 um 27.500 Menschen mehr Drittstaatsangehörige im Land, wobei die Syrer 46 % davon ausmachen. Im Corona-Jahr 2020 lag der Wanderungssaldo bei Drittstaatsangehörigen noch bei 10.100, er war also deutlich geringer.
Fast jeder zweite Zuwanderer aus einem Drittstaat
Die wachsende Zuwanderung von Menschen, die keinem EU-Land zuvor angehörten, spiegelt sich mittlerweile in der Zusammensetzung der Bevölkerung wider. Jeder fünfte Mensch in Österreich ist im Ausland geboren – der eXXpress berichtete – und davon stammt beinahe die Hälfte (46,6 %) aus einem Drittstaat.
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