18.360 € ORF-Steuer im Jahr: Auch Industrie rebelliert gegen umstrittenes TV-Gesetz
Die Protestwelle gegen die ORF-Zwangssteuer reißt nicht ab. Nun läuft auch die Industriellen-Vereinigung gegen das neue TV-Gesetz Sturm. Firmen, die viele Arbeitsplätze schaffen, werden besonders kräftig zur Kasse gebeten und sollen bis zu 18.360 Euro hinblättern – für Barbara Karlich, Armin Wolf und „Malcolm mittendrin“.
Für das Haus am Küniglberg werden Unternehmen künftig besonders kräftig zur Kasse gebeten – selbst wenn sie den ORF nicht empfangen. Nun wehrt sich dagegen entscheiden die Industriellenvereinigung (IV) und spricht von einer “nicht rechtfertigbaren Mehrbelastung”. Die IV lehnt vor allem die Bemessungsgrundlage ab. Ihr zufolge kommt die Finanzierung des Gebührendsenders Unternehmen nämlich umso teurer, je mehr Arbeitsplätze sie schaffen.
Der ORF kassiert bei eigenen Werbekunden doppelt ab
Für Homer Simpson und Barbara Karlich sollen Firmen, die mehr als 90 Millionen Euro an Arbeitslöhnen pro Jahr ausbezahlen, künftig den 50-fachen (!) ORF-Zwangsbeitrag bezahlen. Das entspricht 9180 Euro im Jahr. Jene, die noch mehr Gehälter im Jahr überweisen, müssen sogar 100-fachen ORF-Steuersatz hinblättern, also 18.360 Euro!
In diese oberste Abzock-Kategorie des ORF dürften bis zu 2000 heimische Firmen fallen, darunter Red Bull, XXXLutz, Porsche, Rewe International (Billa, Ja!natürlich, Clever, Hofstädter, etc.), die BMW Group und Hofer KG. Besonders pikant: Einige waren (bisher) auch Werbekunden des ORF. Kurz: Der Zwangssender casht bei seinen eigenen Werbekunden kräftig ab, ohne ihnen dafür auch nur irgendeine nennenswerte Gegenleistung zu bieten.
"Zusätzliche Belastung für Unternehmen ohne zusätzlichen Mehrwert"
In einer Stellungnahme zum ORF-Gesetz fragt die Industriellenvereinigung, “warum Unternehmen nach dem vorliegenden Entwurf mit mehr ORF-Beiträgen konfrontiert werden, wenn viele Arbeitnehmer beschäftigt werden.” Die neue Maßnahme bedeute “eine zusätzliche Belastung für erfolgreiche Unternehmen, die Arbeitsplätze schaffen und den Wirtschaftsstandort stärken, im Gegenzug aber keinen zusätzlichen Mehrwert in ihrem Tätigkeitsfeld durch das neue ORF-Beitragsgesetz erhalten”.
Heimische Unternehmen, “insbesondere große Teile der Industrie”, müssten “durch eine überproportionale Erhöhung der ORF-Abgabe eine sachlich nicht rechtfertigbare Mehrbelastung tragen”. Die maximale Höhe der ORF-Beiträge von 18.360 € sei unbedingt zu senken und die Staffelung entsprechend anzupassen, “um keine unvertretbare Belastung für Unternehmen darzustellen”.
Dramatische Vertrauensverluste für Gebührensender
Der ORF hat in jüngster Zeit einen dramatischen Vertrauensverlust erlitten. 56 % der Österreicher gaben in der aktuellen Market-Umfrage an, das Vertrauen in den Medienkonzern am Küniglberg verloren zu haben. Eine so starke Einbuße mussten nicht einmal die EU (51 %), die NATO (43 %) oder die Pharmazieindustrie (51 %) einstecken. Gedruckte Tageszeitungen erlitten ebenfalls einen geringeren Vertrauensverlust (51 %).
Dass das Vertrauen mit der neuen Zwangssteuer gestärkt wird, darf bezweifelt werden.
Kommentare