200.000 € Schulden bei der FPÖ? Wirbel um Kickls Hofburg-Kandidaten Rosenkranz
Nicht alle in der FPÖ sind von dieser Kandidaten-Auswahl von Herbert Kickl begeistert – wie der eXXpress erfahren hat, sehen Partei-Insider ein Problem bei Walter Rosenkranz: Im Wahlkampf könnte ihm eine Schulden-Causa vorgeworfen werden.
Als “engagiert” und “sehr nett” beschreiben FPÖ-Funktionäre im Gespräch mit dem eXXpress den eben zum FPÖ-Präsidentschaftskandidaten gekürten Niederösterreicher Walter Rosenkranz (59). Dann folgt ein großes “Aber”: Partei-Insider könnten sich nicht vorstellen, dass die Schulden-Causa des langjährigen Nationalratsabgeordenten im Wahlkampf nicht thematisiert werde. “Und eine Dauerdebatte über seine Darlehen von der eigenen Partei käme bei den Österreichern sicher nicht gut an”, hörte dazu der eXXpress.
So soll sich Walter Rosenkranz in den vergangenen Jahren 100.000 € von der niederösterreichischen FPÖ ausgeliehen haben. Und dazu sei auch noch ein Darlehen von 100.000 € aus der Bundesparteizentrale gekommen. Der FPÖ-Politiker hätte somit 200.000 € von der eigenen Fraktion als Darlehen erhalten – immerhin wurden somit Gelder aus der Parteiförderung und somit des Steuerzahlers für eine Kreditvergabe an eine Privatperson verwendet.
Als Volksanwalt Spitzenverdiener
Der eXXpress ersuchte den FPÖ-Bundesparteiobmann um eine Stellungnahme zu der Kreditvergabe an den jetzigen Präsidentschafts-Kandidaten, doch bisher kam von Herbert Kickl keine Erklärung zu dieser Causa.
Brisant: Bei der Überweisung der 100.000 € von der Bundes-FPÖ an Rosenkranz war Herbert Kickl Generalsekretär der Freiheitlichen – er dürfte so wie der damalige FPÖ-Klubdirektor Norbert Nemeth von der Darlehensvergabe gewusst haben.
Vielleicht kann Herbert Kickl bei seiner erwarteten Stellungnahme auch erklären, warum Anwalt Walter Rosenkranz zusätzlich zu seinem Gehalt eines Abgeordneten (jetzt 9375,70 €) noch zwei derart hohe Kredite der Partei benötigt hat. Von 2017 bis 2019 war der neue FPÖ-Kandidat auch noch Klubobmann im Parlament und hatte einen noch höheren Monatsbezug (aktuell 15.939 €), und als Volksanwalt erhielt Rosenkranz 15.001 € pro Monat.
Die FPÖ-Führung hatte am Nachmittag dann doch Zeit für eine Stellungnahme zu dem Darlehens-Fall: „Die gesamte Angelegenheit liegt lange Zeit zurück und ist bereits seit mehreren Jahren abgeschlossen. Die Darlehenshöhe war wesentlich niedriger als die in den Medien kolportierten Summen. Die Darlehensvergabe wurde damals vorab juristisch geprüft. Es ist mittlerweile alles getilgt.“ Walter Rosenkranz hätte nun keine Schulden mehr bei der FPÖ.
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