Der Plan geht dabei auf das Migrationsministerium von Johan Forssell der Mitte-Rechts-Partei Moderata samlingspartiet („Moderate Sammlungspartei“) zurück. „Wir akzeptieren kein Pfusch“, so der 44-jährige Forssell gegenüber Expressen. Bereits jetzt könne das Migrationsamt Aufenthaltsgenehmigungen oder den Schutzstatus von Asylbewerbern widerrufen, wenn Betroffene in ihr Herkunftsland zurückreisen.

Künftig soll die Zusammenarbeit zwischen dem Migrationsamt, der Polizei und schwedischen Botschaften verbessert werden, um Informationen zu etwaigen Heimaturlauben effizienter auszutauschen. Laut Forssell gehe es darum, die Glaubwürdigkeit des Asylsystems zu wahren: „Hat man Asyl, weil man aus einem Land fliehen musste, ist es merkwürdig, wenn man dorthin zurückreist. Daraus könnte man schließen, dass es keine Schutzgründe mehr gibt oder die Angaben von Anfang an nicht korrekt waren.“

Laut einer 2022 veröffentlichten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Novus gaben 79 Prozent der befragten Asylbewerber in Schweden an, nach der Einreise in ihr Herkunftsland gereist zu sein. Im selben Jahr kündigte die Regierung gemeinsam mit der Rechtspartei von den Schwedendemokraten an, die Arbeit zur Überprüfung von Aufenthalts- und Arbeitserlaubnissen zu verstärken.

Der schwedische Migrationsminister Johan Forssell stellt die Migrationspraktiken im Land auf den Kopf.IMAGO/IMAGO / TT

Eine ganzen Reihe von Reformen in der Migrationspolitik

Forssell betonte, dass jeder Fall individuell geprüft werde. Es sei unklar, wie viele Menschen tatsächlich betroffen sind. „Dass es Missbrauch gibt, das wage ich zu behaupten. Aber wie groß das Ausmaß ist, werden wir hoffentlich bald wissen.“ Die Ergebnisse der Studie sollen bis Sommer 2025 vorliegen. Johan Forssell stellte zudem in Aussicht, die zeitlichen Regelungen für den Widerruf von Aufenthaltsgenehmigungen in Zukunft anzupassen: „Wir haben derzeit noch keinen Vorschlag für Änderungen in diesem Bereich, aber ich schließe das nicht aus.“

Der 44-jährige Forssell war dieses Jahr aus dem Entwicklungs- in das Migrationsministerium gewechselt. Seitdem hat seine Mitte-Rechts-Regierung, die von den Schwedendemokraten geduldet wird, eine ganze Reihe von Reformen in die Wege geleitet, die für eine restriktivere Einwanderungspolitik stehen, darunter die Erschwerung des Familiennachzugs sowie üppige Rückführungsanreize, die auch Geldzahlungen umfassen. „Remigration“ ist inzwischen ein offizielles Ziel der schwedischen Regierung, wie aus Pressemitteilungen hervorgeht. Auch über den Verlust der schwedischen Staatsbürgerschaft bei schweren Gewalttaten von Migranten wird inzwischen im skandinavischen Land diskutiert. Im August hatte Forssell angekündigt, die Zahlungen von Entwicklungshilfe in afrikanischen Ländern zu kürzen.

Dieser Artikel ist ursprünglich bei unserem Partner-Portal Nius erschienen.

Hier können Sie den exxpress unterstützen

Ihr Beitrag hilft, unsere Berichterstattung noch weiter auszubauen und diese weiterhin kostenlos und top-aktuell zu Verfügung zu stellen.

Jetzt unterstützen!

Kommentare

  • Spotlight sagt:

    Eigentlich ist das ja völlig unmöglich, dass jemand in seine “Ursprungsheimat” zurückreist, in welcher er/sie (angeblich) derart persönlich verfolgt worden ist, dass er/sie sich zur Flucht genötigt sah.

    Als Bürger noch verfolgt, aber jetzt als Geflohene(r) plötzlich willkommener “touristischer Heimkehrer” und nicht mehr politisch .. verfolgt.

    Das ist eigentlich denkunmöglich, zeigt meiner Ansicht nach aber, dass Asyl in Wahrheit längst zu einem “Migrationstatbestand” verkommen ist.

  • Dagobert sagt:

    Ich weiß schon.
    Zum Thema Islam & “Flüchtlinge” gibt es eine Kommentar- und Nachrichtensperre, was da so wirklich in Deutschland und Österreich abläuft.

    10
  • Hinweis sagt:

    Bals ist Syrien von Assad “befreit” , dann können die alle wieder heimfahren. Damals sind sie ja gekommen, weil Assad so böse war… ! Nagut, gute Heimreise !!

    27
    1. Zum Wutbürger mutiert sagt:

      Keiner wird gehen oder abgeschoben werden. Wenn es früher der Assad war, dann sind es jetzt halt die Islamisten. So schnell kann man gar nicht schauen, haben sie ihre Geschichten angepasst!

    2. Puffy sagt:

      Ich find’s eher erstaunlich, dass noch nicht über neue Ströme berichtet wird. Dauert vermutlich noch ein paar Tage. Die Reise nach Libyen, wo die Bootstaxis für eine komfortable Überfahrt sorgen werden, ist von Syrien aus etwas umständlich.

  • GeBa sagt:

    Bitte suchen sie im Netz: Offener Brief eines Polizisten: Wie fühlt es sich an, innerlich zu spüren, dass man das Falsche tut?

    15
  • So was aber auch sagt:

    Das ist nun wirklich nichts Neues, dass viele (vielleicht die meisten) Heimaturlaub machen. Wie naiv sind die Politiker eigentlich?

    70
    1. Frage sagt:

      Ist das nicht ein Staatsversagen oder gar Amtsmissbrauch, welches in einem normalen, funktionierenden Rechtsstaat in jedem Fall zu ahnden wäre ?

      Ich frage nur so…

      35
  • Onkeleduard sagt:

    Das ist in der Schweiz schon lange üblich und wohlbekannt. Wird siuch auch nicht ändern wenn das keine Konsequenzen hat.

    36
  • conciliateur sagt:

    Viele Asylwerber, auch aus Österreich besuchen regelmäßig ihre alte Heimat. Spätesten nach dem überraschenden Abzug der Nato aus Afghanistan muß dies bekannt sein, damals saßen dadurch auch einige ” Asylwerber in Kabul fest. Da diese Personen sich wohl dort nicht mit einem Konventionspass aufhalten können, werden wohl ihre afghanischen Pässe verwendet worden sein – dies sind jene, die bei Asylansuchen “verloren” wurden.

    71
  • conciliateur sagt:

    Ach, schon wieder eine Flut von Ankündigungen ” im Konjunktiv. Dass für viele Asylwerber, auch Österreich nur eine Unterstützungsauszahlungs -Stelle ist und viele nicht nur die Daheimgebliebenen besuchen, sondern auch zum Geschäftemachen nach Hause fahren, schließlich muss man ja nachprüfen, ob die von Österreich mittels Direktbank, blitzschnell in die ” alte Heimat ” überwiesenen Beträge auch gut verwaltet werden, sollte kein Geheimnis sein, spätesten nach dem überrraschenden Abzug der Nato aus Afghanistan saßen auch einige ” Asylwerber dadurch fest. Da diese Personen sich wohl dort nicht mit einem Konventionspass aufhalten können, werden wohl ihre afghanischen Pässe verwendet werden- die sind jene, die bei Asylansuchen “verloren” wurden.

    20
  • Terpetschnig sagt:

    Ich dachte die Schweden machen es besser !! Leider auch nur Furz !

    33
    1. Orban Fan sagt:

      Der einzige, der es besser macht in der EU ist Orban …

      47
  • Dampfwalze sagt:

    Lasst sie Urlaub machen , aber nicht mehr einreisen , Tschau mit Au, das Gepäck wird nachgereicht. Europa ist der grösste Trottelkontinent.
    Kein Wunder es regieren fast nur Korrupte Clowns.

    110
    1. Marandanna sagt:

      Dem ist nichts hinzuzufügen!!

    2. VIVE LA FRANCE sagt:

      Verlassen sie unauffällig unser Lokal. Ihre Garderobe liegt schon auf der Strasse.

  • Alle anzeigen