5000 € für belastendes Sex-Video: Nächste Festnahme in der Ibiza-Clique
Für den Personenkreis, dem der Sturz der türkis-blauen Regierung mit dem Ibiza-Mini-Videozusammenschnitt und mit Medien-Hilfe im Mai 2019 gelungen ist, läuft’s nicht gut. Nach der Verhaftung von Detektiv H. (41) in Berlin und der Verurteilung eines seiner Freunde in Salzburg, klickten nun beim nächsten Tatverdächtigen (43) aus dieser Clique die Handschellen. Dem Rumänen wird die Beteiligung am Dreh eines Sex-Videos vorgeworfen, mit dem eine junge Mutter in einem Scheidungskrieg erpresst werden sollte.
Der in Untersuchungshaft in Wien einsitzende Ibiza-Detektiv Julian H. (41) wird von dieser Nachricht alles andere als begeistert sein: Die Spezialeinheit WEGA hat nun jenen mutmaßlichen Täter (43) verhaftet, der bei einem weiteren Video-Dreh im Ibiza-Stil als Darsteller angeworben worden ist. Laut Zeugeneinvernahme vor der Soko Ibiza gestand dieser Tatverdächtige, dass er nämlich von der Geliebten S. (35) des Ibiza-Detektivs im Herbst 2018 zu diesem ganz speziellen Film-Dreh animiert worden sei: S., alias Adina, die langjährige Porno-Darstellerin und Lebensgefährtin von H., hätte ihn an seinen späteren Komplizen vermittelt, zusammen mit diesem Mittäter hätte er dann am 12. Oktober 2018 eine aus Brasilien stammende Escort-Lady und eine rumänische Prostituierte in ein Wiener Luxushotel bestellt.
In dieser Nacht sei das Quartett dann bei ungeschütztem Sex und beim Kokain-Konsum mit Geheimkameras gefilmt worden. Zitat aus der Einvernahme des Beschuldigten: “Insgesamt hat er (Anm.: der Komplize) mir 5000 Euro gegeben. Bezahlt habe ich für den ganzen Abend und die Nacht 3300 Euro, für das Kokain wurden 500 Euro verlangt, den Rest durfte ich behalten.”
Der Freundeskreis: Mindestens drei Drogen-Verdächtige
Bei der Kripo-Einvernahme plauderte der Tatverdächtige auch über das Motiv für die Film-Aktion im Stil des Ibiza-Videos: “Bei dem Video ging es darum, dass es, so wurde mir gesagt, einen Mann gibt, der ein Kind mit einer Prostituierten hat und dass es wegen des Kindes Streit gibt.” Das mit den Geheimkameras aufgenommene Video sollte also einen Sorgerechtsstreit zugunsten des Kindesvaters entscheiden – dieser Sohn eines ORF-Stars ist ein Bekannter des Detektivs H. und kennt auch den seit 17. Mai 2019 untergetauchten Ibiza-Anwalt M. sowie dessen frühere Lebenspartnerin, eine Mitarbeiterin der Kronen Zeitung.
Was die drei nun bereits in Haft sitzenden Mitglieder der Ibiza-Clique verbindet: Sowohl Detektiv H., der jüngst vor dem Ibiza-U-Ausschuss mit dem “Falter”-Anwalt aufgetaucht ist, wird der Handel mit 1250 Gramm Kokain vorgeworfen, sein Freund K. wurde in Salzburg im Vorjahr wegen Drogendelikten verurteilt, als auch der jetzt kürzlich von der WEGA festgenommene Sex-Video-Darsteller ließ auch Kokain in das Hotel-Zimmer liefern. Und welch Zufall: Auch in einer Damenhandtasche in der Wohnung des Ibiza-Anwalts M. stellte die Kripo Kokain sicher. Die mit ihm zeitweise liierte Mitarbeiterin der Kronen Zeitung bestritt bei der Kripo-Einvernahme, dass die Drogen ihr gehören würden.
Bei Kripo-Verhör die Geliebte des Detektivs H. belastet
Dem jetzt festgenommenen Sex-Video-Darsteller droht nach § 120 (Missbrauch von Tonaufnahme- oder Abhörgeräten) bis zu ein Jahr Haft. Sein umfassendes Geständnis könnte das Gericht als strafmildernd werten – immerhin sagte er nun bereits vor der Kripo: “Zum Video sage ich noch, dass ich zwar wusste, dass Kameras im Zimmer sind, aber nicht, wo diese positioniert waren.” Und er belastete deutlich die Lebensgefährtin des Ibiza-Detektivs: “S. hat mir bei unserem Kennenlernen gesagt, dass sie einen Mann braucht, der mit einer Frau ohne Schutz . . . ich habe gesagt, ich kann das machen.” Und: “S. hat bezüglich des Videos im Hotel alles organisiert. Sie hat mir gesagt, wann und wo ich hinkommen soll.” Während der Ibiza-Detektiv weiterhin in U-Haft in der Zelle sitzt, ließ die Justiz den Rumänen wieder frei – es besteht kein Haftgrund.
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