63 russische Soldaten getötet: Es waren HIMARS-Raketen der USA, sagt Moskau
Es ist einer der schwersten Treffer, den die russische Armee in der Ukraine bisher hinnehmen musste: 63 Soldaten wurden beim Einschlag von vier Raketen in ihrem Quartier getötet. Der Angriff soll von einem US-HIMARS-Raketenwerfer gestartet worden sein, berichtet der Kreml.
Für das Verteidigungsministerium in Moskau besteht kein Zweifel: Die vier Raketen mit Hochexplosiv-Sprengköpfen, die bei Makiivka in ein Quartier russischer Truppen eingeschlagen sind, wurden von einem HIMARS-Raketenwerfer gestartet, der von der US-Armee an die ukrainischen Streitkräfte geliefert worden ist.
Laut Militärexperten hätte die russischen Soldaten ihren Standort verraten, indem sie an Silvester ihre Handys nutzten. Auch eine Quelle von den pro-russischen Separatisten in Donezk sagt dies gegenüber der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass. Der ukrainische Raketenangriff auf die Soldaten-Unterkunft in Makijiwka sei möglich gewesen, weil die gerade eingetroffenen Soldaten intensiv ihre Mobiltelefone benutzt hätten. Dadurch habe die ukrainische Armee sie orten können.
Mehrere Journalisten, die die von Russland gestartete Offensive unterstützen, kritisieren bei Telegram das russische Militärkommando. Ihren Angaben zufolge hätten den Soldaten vor Ort die Telefone weggenommen werden sollen. Zudem hätte verhindert werden sollen, dass sie sich in einem einzigen Gebäude befanden. Bei den Getöteten soll es sich Medienberichten zufolge um Reservisten handeln. Moskau spricht von Dutzenden Toten, Kiew hingegen von Hunderten.
Eine Rakete kostet mehr als 150.000 Euro
Die HIMARS-Raketenwerfer (High Mobility Artillery Rocket System) haben je nach Munitionsart eine Reichweite von bis zu 500 Kilometern. Bisher haben die USA allerdings nur Munition mit einer Reichweite bis zu 70 Kilometern in die Ukraine geliefert. Die Abschussbatterien mit einer Kampfbeladung von sechs Raketen sind beim Himars auf Räderfahrzeugen montiert, die bis zu 94 Stundenkilometer schnell fahren können. Ein weiterer Unterschied zum europäischen Mars-II-System, das auf Ketten montiert ist und lediglich 50 Stundenkilometer auf die Straße bringt, dafür aber bis zu 12 Raketen tragen kann.
Der große Vorteil beider Waffensysteme: Die Raketenwerfer sind weitaus mobiler als die bisherigen Panzerhaubitzen. Diese können für den Einsatz maximal 40 Kilometer vom Kampf entfernt sein. Die HIMARS können mit ihrer Reichweite den Gegenangriffen der russischen Truppen besser ausweichen. Eine Rakete kostet etwa um die 150.000 Euro.
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