85 Prozent wollen Abschiebungen – selbst in unsichere Länder: Österreicher haben genug!
Österreich startet mit Abschiebungen von Straftätern nach Syrien und Afghanistan. Menschenrechtsgruppen toben, doch die Mehrheit der Österreicher ist eindeutig: Kriminelle müssen raus – auch in unsichere Länder. Während NGOs warnen, zögert die Politik – der Volkswille aber ist unmissverständlich.
Nach Syrien und Afghanistan abschieben? Die Österreicher sind sich schon längst einig – die Politik nicht.APA/dpa/Julian Stratenschulte
Bei kaum einem Thema ist der Volkswille so eindeutig: Die Österreicher haben genug! Über alle Parteigrenzen hinweg fordern sie, dass kriminelle Asylwerber konsequent abgeschoben werden. Doch während die Mehrheit klare Kante verlangt, zögert die Politik – und NGOs laufen Sturm. Laut einer aktuellen Umfrage für Pragmatismus wollen 85 Prozent der Bürger Abschiebungen, auch in unsichere Länder. Trotzdem wird dieser Wunsch bislang nur halbherzig umgesetzt.
Der erste Fall: Syrischer Straftäter abgeschoben
Der Fall sorgte europaweit für Aufsehen: Ein 32-jähriger Syrer, 2014 nach Österreich gekommen, verlor 2019 seinen Asylstatus, nachdem er mehrfach straffällig geworden war. Wegen Gewalt- und Eigentumsdelikten wurde er verurteilt. Er erhielt eine Freiheitsstrafe von insgesamt sieben Jahren – danach war klar: Sein Platz ist nicht in Österreich.
Am 3. Juli 2025 wurde der Mann schließlich nach Syrien abgeschoben – der exxpress berichtete. Er war damit der erste Syrer seit 15 Jahren, den ein EU-Land direkt in ein offiziell als „unsicher“ eingestuftes Land zurückführte. Damit setzte Österreich ein deutliches Signal: Wer hier Verbrechen begeht, verliert sein Recht auf Schutz.
Mittlerweile wurde ein weiterer Syrer in sein Herkunftsland zurückgebracht. Der 39-Jährige war wegen eines Sexualdelikts zu mehr als zwei Jahren Haft verurteilt worden. Nach Verbüßung der Strafe flog er via Istanbul nach Damaskus – unter Aufsicht österreichischer Behörden.
Der zweite Fall: Vergewaltiger nach Afghanistan
Wenige Monate später folgte der nächste Aufreger. Ein 31-jähriger Afghane, in Österreich wegen Vergewaltigung und schwerer Körperverletzung zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt, wurde nach seiner Entlassung am 21. Oktober 2025 via Istanbul nach Kabul abgeschoben. Es war die erste Rückführung eines Straftäters nach Afghanistan, seit die Taliban 2021 die Macht übernommen hatten.
Damit machte Österreich ernst – trotz internationaler Kritik. Die Botschaft: Schutz gibt es für Schutzbedürftige, nicht für Gewalttäter.
Menschenrechtsorganisationen und UNO schlagen Alarm
Kaum waren die Flieger gestartet, überschlug sich die Empörung: Zahlreiche Menschenrechts- und Flüchtlingsorganisationen reagierten mit scharfen Worten. Amnesty International sprach von einem „gefährlichen Dammbruch in Europa“ und warf Österreich vor, die Grundrechte auszuhöhlen und internationales Recht zu brechen. Abschiebungen nach Syrien und Afghanistan verletzten laut Amnesty das zentrale Rückführungsverbot („non-refoulement“) der Genfer Flüchtlingskonvention.
Auch die UNO meldete sich umgehend zu Wort: Der UNHCR warnte, dass keine erzwungene Rückführung in Länder wie Syrien oder Afghanistan stattfinden dürfe, solange dort Folter, willkürliche Haft und politische Verfolgung drohen. Die Asyl-NGOs Asylkoordination Österreich und SOS Mitmensch nannten die Maßnahmen einen „klaren Bruch mit Europas humanitären Prinzipien“ und warnten, Österreich könne damit „ein gefährliches Vorbild für andere EU-Staaten“ schaffen.
Trotz der massiven Kritik zeigt sich das Innenministerium unbeirrt. Man wolle, so heißt es, „eine strikte, aber faire Asylpolitik“ fortsetzen und weitere Abschiebungen prüfen – vor allem bei verurteilten Straftätern. Die Botschaft ist unmissverständlich: Österreich stellt den Schutz der eigenen Bevölkerung über politische Empörung.
Umfrage: Männer etwas härtere Haltung als Frauen
Die jetzigen Abschiebungen können sich des Rückhalts der Bürger sicher sein. Die von Pragmaticus bei Unique Research in Auftrag gegebene Asyl-Umfrage zeigt ein eindeutiges Bild: Ganze 85 Prozent der Österreicher fordern, dass verurteilte Straftäter konsequent abgeschoben werden – selbst dann, wenn es in unsichere Länder wie Syrien oder Afghanistan geht.
Bei den Männern fällt das Urteil besonders deutlich aus: 89 Prozent befürworten Abschiebungen, davon 70 Prozent voll und ganz, weitere 19 Prozent eher. Nur eine kleine Minderheit von sechs Prozent ist dagegen. Die Männer senden damit eine klare Botschaft: Keine Toleranz für kriminelle Asylwerber.
Aber auch Frauen zeigen klare Kante: 81 Prozent sprechen sich für Abschiebungen aus – 64 Prozent voll und ganz, 17 Prozent eher. Lediglich elf Prozent lehnen die Maßnahme ab oder sind unentschieden.
Generation 60 plus: Fast völlige Einigkeit
Bei den über 60-Jährigen herrscht nahezu Einigkeit: 95 Prozent wollen Abschiebungen, 79 Prozent voll und ganz, 16 Prozent eher. Diese Generation steht damit klar hinter einem strikten Kurs gegen kriminelle Asylwerber – stärker als jede andere Altersgruppe.
In der mittleren Altersgruppe (30–59 Jahre) stimmen 85 Prozent für Abschiebungen. Damit liegt diese Gruppe exakt auf dem österreichweiten Durchschnitt, zeigt aber ebenfalls eine klare Tendenz zu Härte statt Nachsicht.
Auch bei den Jüngeren überwiegt die Zustimmung – allerdings weniger geschlossen: 68 Prozent der 16- bis 29-Jährigen wollen Abschiebungen, 45 Prozent voll und ganz, 23 Prozent eher. Doch fast jeder Sechste ist dagegen – ein Hinweis auf eine stärkere Polarisierung in der jungen Generation.
Auch die übrigen Zahlen sprechen Klartext
Die Pragmaticus-Umfrage zeigt auch bei anderen Fragen: Die Österreicher haben genug von der bisherigen Asylpolitik. Nur 12 Prozent sind zufrieden – 37 Prozent sind überhaupt nicht zufrieden, 18 Prozent eher nicht. Besonders deutlich ist der Unmut bei den über 60-Jährigen, von denen 43 Prozent die Regierungspolitik strikt ablehnen.
Auch bei den Herausforderungen durch Migration herrscht Einigkeit: 71 Prozent sehen sie als groß oder sehr groß, unter den Älteren sogar 80 Prozent. Das Thema bleibt also ganz oben auf der Sorgenliste der Bevölkerung.
Wunsch nach härterer Abschiebepolitik – gegen internationale Vereinbarungen
Zugleich wächst der Wunsch nach mehr Eigenständigkeit: 42 Prozent halten den Einfluss internationaler Gerichte wie EuGH oder EGMR auf Österreichs Asylpolitik für inhaltlich falsch. Und fast jeder vierte Befragte (22 Prozent) meint, Österreich solle sogar den Austritt aus internationalen Abkommen wie der Genfer Flüchtlingskonvention ernsthaft erwägen. Bei den über 60-Jährigen liegt dieser Wert sogar bei 28 Prozent.
Damit steht fest: Die große Mehrheit will eine neue, härtere Linie in der Asylpolitik – weniger internationale Vorgaben, mehr nationale Verantwortung und konsequente Abschiebungen. Österreich hat genug – und will endlich Taten sehen.
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