Eine aktuelle Umfrage des Instituts Hajek im Auftrag des Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) zeigt: Die Stimmung in der Bevölkerung ist eindeutig. Wie exxpress gestern berichtete, sprechen sich 88 Prozent der Österreicher für eine verpflichtende Integration aus – wer sich nicht einfügt, soll mit Kürzungen bei Sozialleistungen rechnen müssen. Nun liegen die Ergebnisse der Umfrage Detail vor.

68 Prozent der Befragten sehen das Zusammenleben mit Muslimen negativ.GETTYIMAGES/Kypros

Laut Integrationsbarometer sollen Asylberechtigte künftig innerhalb einer Frist Deutsch lernen – andernfalls drohen Sanktionen wie etwa Kürzungen bei Sozialhilfe bzw. Mindestsicherung. Interessant: Während Politiker und NGOs immer bemängeln, dass die Österreicher nicht genug Geld in die Hand nehmen für Integrationsmaßnahmen, wird das vorhandene Angebot an Integrationsmaßnahmen von einer großen Mehrheit  von siebzig Prozent als ausreichend bewertet.

Wien ist ein Magnet für Zuwanderer aus dem arabischen Raum.IMAGO/NurPhoto

Knapp 70.000 Deutschkursplätze, über 150.000 Teilnahmen an Online-Deutschlernangeboten, 230.000 Beratungen bundesweit – die meisten davon in Wien – sowie rund 12.000 Personen haben an den für Asyl- und subsidiär Schutzberechtigten verpflichtenden Werte- und Orientierungskursen 2024 teilgenommen – alles bezahlt vom österreichischen Steuerzahler. Die Ergebnisse hingegen liegen für die Bevölkerung unter den Erwartungen.

Integration wird kritisch bewertet – besonders bei Muslimen

64 Prozent der Befragten geben an, sich häufig Sorgen über die Integration von Flüchtlingen und Zuwander/innen zu machen. Auch die Verbreitung des politischen Islams (62 %), Konflikte zwischen verschiedener Herkunftsgruppen (56 %) sowie eine erneute Migrationsbewegung wie im Jahr 2015 (49 %) werden häufig als besorgniserregend wahrgenommen.

Fast die Hälfte aller Österreicher haben Angst vor einer erneuten Migrationsbewegung wie im Jahr 2015.APA/BARBARA GINDL

Weiters finden auch Maßnahmen gegen Zwangsehen, religiösen Extremismus und Sozialmissbrauch eine breite Zustimmung in der österreichischen Bevölkerung. Als zentrale Herausforderungen im Zusammenleben mit Flüchtlingen und Migranten nennen die Befragten vor allem mangelnde Deutschkenntnisse (59 %), die Einstellung gegenüber Frauen (56 %), den politischen Islam (56 %) sowie eine erlebte Ausnützung des Sozialsystems (56 %).

Der Familiennachzug soll laut 56 Prozent der Befragten möglichst lange ausgesetzt bleiben.

Das Miteinander mit muslimischern Schüler halten viele Österreicher für kritisch.IMAGO/IMAGO / photothek

64 Prozent der Befragten sehen das Zusammenleben mit Zuwanderern negativ – gegenüber Muslimen liegt dieser Wert sogar bei 68 Prozent. Besonders im schulischen und öffentlichen Bereich wird das Miteinander als problematisch empfunden.

FPÖ-Nepp: „Vernichtendes Urteil für linke Willkommenspolitik“

Wiens FPÖ-Chef Dominik Nepp spricht von der Umfrage als einem klaren Signal. „Die Menschen haben genug von Parallelgesellschaften, integrationsunwilligen Gruppen und linker Verharmlosung. Sie wollen Sicherheit, klare Regeln und ein Bekenntnis zu unseren Werten. Auch die horrenden Mindestsicherungszahlungen an arbeits- und integrationsunwillige Nicht-Österreicher müssen sofort gestoppt werden”, verweist Nepp auf die massiven finanziellen Belastungen.