94 % sind Männer: Asylanträge in Österreich verdreifacht, die meisten Afghanen
Die Asylanträge in Österreich haben sich im Vergleich zum Vorjahr bereits verdreifacht – und die neue Fluchtwelle aus mehrheitlich afghanischen, syrischen und tunesischen Männern scheint nicht abzureißen. Bleiben die Ankunftszahlen so hoch, wird in Österreich dieses Jahr ein ähnliches Niveau erreicht wie 2015 und 2016.
In der ersten Jahreshälfte haben 31.050 Personen in Österreich um Asyl angesucht. Nahezu alle Antragsteller sind Männer. Die ukrainischen Kriegsflüchtlinge, bei denen die Mehrheit weiblich ist, wurden in der Statistik des Innenministeriums nicht berücksichtigt.
Tausende Pakistaner, Inder und Tunesier stellten Antrag
94 Prozent der Asylantragssteller sind Männer, nur 2015 Anträge wurden in der ersten Jahreshälfte 2022 von Frauen eingereicht. Die meisten Asylanträge stellten Afghanen (7325), Syrer (6680) und Tunesier (3810), auf Platz vier und fünf befinden sich Pakistan (3110) und Indien (2025). Große Chancen auf einen positiven Bescheid können sich jedoch nur syrische und afghanische Männer ausrechnen – Tunesien, Pakistan und Indien gelten als sichere Herkunftsländer.
Antragszahlen könnten Niveau von 2015 erreichen
Die Antragszahlen sind im Vergleich zu den vergangenen sieben Jahren wieder stark angestiegen. Bleiben die Ankünfte auch in der zweiten Jahreshälfte so hoch, könnte sich das Jahr 2022 nach 2015 auf Platz zwei im Ranking der meisten Asylanträge in Österreich einordnen. Damals stellten 88.340 Personen einen Antrag, im darauf folgenden Jahr 2016 waren es 42.285 – diese Zahl könnte heuer überschritten werden.
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