„Aber Herr Wolf …“: Was will uns Rendi-Wagner heute schon wieder in der ZiB2 sagen?
Nächster TV-Auftritt der SPÖ-Chefin im ORF: Ihr zweites ZiB2-Interview binnen zehn Tagen sorgt vorab für wilde Spekulationen. Zwei Varianten werden aktuell diskutiert: Entweder Rendi-Wagner will nochmals Doskozil attackieren. Oder: Gibt sie live im TV ihren Rücktritt bekannt.
Die Streiterei der roten Bundesparteivorsitzenden mit Armin Wolf über den Zustand der Sozialdemokratie (der eXXpress berichtete), ist vielen Österreichern noch in guter Erinnerung. Dass Pamela Rendi-Wagner heute gleich nochmals im TV-Studio des Gebührensenders gastiert, ist doch ungewöhnlich – und sorgt für viele Spekulationen: Immerhin gilt die SPÖ-Vorsitzend bereits als angezählt. Mit ihr sei – so Partei-Insider – nach all dem was vorgefallen ist, ohnehin keine Nationalratswahl mehr zu gewinnen.
Und es ist tatsächlich einiges passiert:
In den vergangenen Monaten ging es bei der SPÖ drunter und drüber. Sticheleien, Rempeleien und Querschüsse zwischen der aktuellen SPÖ-Chefin und dem burgenländischen Landeshauptmann standen auf der Tagesordnung. Dies hat die Partei gespalten: Auf der einen Seite steht der Flügel um Doskozil, auf der anderen jener um Rendi-Wagner. Eine Brücke zwischen den zwei Lagern scheint es bereits lange nicht mehr zu geben. Doskozil sei laut Rendi-Wagner Schuld an den schlechten Umfrageergebnissen der SPÖ. Wenn in einer Blaskapelle einige laufend falsche Töne spielen, darf man sich nicht wundern, dass die Musik so fürchterlich klingt. So lautete – bildhaft gesprochen – Rendi-Wagners Erklärung im vergangenen ZiB-Interview.
Kritik an Rendi-Wagner
Doch auch Doskozil kritisierte den Führungsstil der SPÖ-Chefin scharf. Es gebe “tiefgreifende Meinungsverschiedenheiten über die thematische Ausrichtung unserer Partei”, meinte er zuletzt. Unter anderem konterte er Rendi-Wagner in der Asyl-Debatte und der Auszahlung des Klimabonus an Asylwerber. Der SPÖ-Landeshauptmann ist jedoch nicht der einzige mit der Meinung, dass Rendi-Wagner nicht mehr die beste Wahl für die Parteispitze ist: Laut der letzten INSA-Umfrage sehen dies bereits 28 % der SPÖ-Wähler genauso.
Befragung und Sonder-Parteitag um Führung zu klären
Mit der Kandidatur als SPÖ-Chef wird das angespannte Verhältnis nun um ein Kapitel erweitert. Und darin steht es bereits 1:0 für Doskozil. Das Präsidium hat am Mittwoch entschieden, dass eine Mitgliederbefragung – wie es sich Doskozil wünschte – durchgeführt wird und anschließend ein außerordentlicher Parteitag abgehalten werde. Entgegen dem Wunsch von Rendi-Wagner, eine schnelle Entscheidung zu treffen, wird sich dies wohl über Monate hinausziehen.
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