Abtreibung im Krankenhaus: Jugend und Gynäkologe entfachen neue Debatte
Während in Deutschland Abtreibungsbefürworter katholische Krankenhäuser zur Durchführung von Abtreibungen zwingen wollen, ziehen in Österreich junge Leute von Stadt zu Stadt, um gegen Abtreibung in Krankenhäusern zu demonstrieren.
Seit 1997 organisiert der Verein „Jugend für das Leben“ die sogenannte Pro Life Tour – eine Art Pilgerwanderung, bei der sich Lebensschützer zum Thema Abtreibung weiterbilden, an verschiedenen Orten Aktionen durchführen und sich untereinander vernetzen. Die Zielgruppe sind vor allem Jugendliche und junge Erwachsene, doch auch anderen Interessierten wird die Teilnahme nicht verwehrt.
Dieses Jahr startete die Pro Life Tour am 8. August in Innsbruck und endet am 24. August in Bregenz. Der Grund für diese Ortswahl: die umstrittene Einführung von Abtreibungen im Landeskrankenhaus Bregenz im Jahr 2023 (ausgenommen Abtreibungen bei sexuellem Missbrauch oder schwerer Missbildung des Kindes, die dort schon zuvor durchgeführt wurden). Diese Entscheidung sorgt bis heute für Gebetsmahnwachen vor dem Krankenhaus. Es besteht die Befürchtung, dass auch Tirol nachziehen könnte – eine Möglichkeit, die von der dortigen schwarz-roten Regierungskoalition als Option vereinbart und offengelassen wurde.
Umgekehrte Diskussion in Deutschland
Zeitgleich kam es in Deutschland zu einer Klage: In Lippstadt wechselte ein Krankenhaus von einem evangelischen zu einem katholischen Träger. Damit war die Durchführung von Abtreibungen dort nicht mehr erlaubt. Dies wollte der dort tätige Gynäkologe, der Abtreibungen vornimmt, nicht akzeptieren und klagte. Das Arbeitsgericht Hamm gab jedoch dem katholischen Träger recht. Das Urteil führte bei radikalen Abtreibungsbefürwortern zur Forderung nach einer Gesetzesänderung.
wenn ihr keine bedingungslose gesundheitsversorgung anbieten wollt, dann seid vielleicht kein krankenhaus, wie wärs? pic.twitter.com/W9JbEX9dDC
— ana (@temberaubend) August 11, 2025
Kommentare