Kehrtwende in Washington: Nur wenige Tage nach einem Lieferstopp kündigt US-Präsident Donald Trump neue Militärhilfen für die Ukraine an. Und Kiew reagiert prompt: Präsident Selenskyj tauscht seine Botschafterin in Washington aus – offenbar auf Wunsch Trumps.

„Wir müssen das tun“, erklärte Donald Trump am Montagabend vor Journalisten im Weißen Haus. Die Ukraine werde von Russland „hart getroffen“ und müsse in der Lage sein, sich zu verteidigen. Geliefert würden allerdings nur „defensive Waffen“. Noch vergangene Woche hatte das Pentagon Teile der zugesagten Militärhilfe – darunter Luftabwehrraketen – ausgesetzt, um die Einsatzbereitschaft der eigenen Truppen nicht zu gefährden.

Selenskyj tauscht Botschafterin aus – als Signal an Trump?

Parallel dazu macht auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj einen auffälligen Schritt: Laut Financial Times soll er mit Trump telefonisch vereinbart haben, die ukrainische Botschafterin in den USA, Oxana Markarowa, abzuberufen. Sie war in den Augen vieler Republikaner zu eng mit den Demokraten verbunden – ein rotes Tuch für Trump.

Die Botschafterin soll kommende Woche im Zuge einer größeren Kabinettsumbildung ersetzt werden. Laut Insiderkreisen prüfe man auf beiden Seiten mehrere Nachfolgekandidaten – darunter sogar Premierminister Denys Schmyhal und Verteidigungsminister Rustem Umjerow.

Ein ukrainischer Beamter sagte der Zeitung, es gehe um einen „guten Verhandlungsführer“ – jemand, der mit dem künftigen US-Präsidenten Trump auf Augenhöhe sprechen könne.

Taktik oder Trendwende?

Die Entlassung Markarowas dürfte jedenfalls kein Zufall sein: Viele sehen darin einen Beschwichtigungsversuch Selenskyjs, um das Verhältnis zu Trump in einer kritischen Phase zu verbessern. Immerhin wird die Ukraine derzeit von Russland mit massiven Drohnen- und Raketenangriffen überzogen – jede Waffenlieferung zählt.

Gleichzeitig versicherte Trump erneut, er wolle „Kriege beenden“, nicht verlängern. Beobachter wie Russland-Experte Gerhard Mangott sehen jedoch ein „Irrlichtern“ der Trump-Administration. Auf X kommentierte er trocken: „Wann kommt der nächste Schwenk?“