Mehr als 10.000 Unterstützungserklärungen hat SPÖ-Rebell Rudi Fußi laut eigenen Angaben bereits für seine Vorsitz-Kandidatur gesammelt, doch veröffentlichen will er sie nicht. Der Grund: Wie der PR-Profi erfahren hat, wurde seine Kampagne von einem Angriff der Fake-Sozis unterlaufen. Im Klartext: Es wurden seitens Dritter gefälschte Unterstützungserklärungen eingebracht.

Wer dahinter steckt, weiß Fußi nicht, doch gemeinsam mit seiner Anwältin Claudia Bogensberger tritt er jetzt die Flucht nach vorne an: In einem offiziellen Schreiben an die Bundespartei (liegt exxpress vor) fordert die Anwältin in seinem Namen Unterstützung bei der Verifizierung der Unterstützer: “Bitte stellen Sie uns umgehend zur Verifizierung  der Unterstützer:innen mittels Namen und Mitgliedsnummer eine einfache Applikation zur Verfügung. Sofern Sie es bevorzugen, uns bzw. einer Vertrauensperson eine Datei, beispielsweise im CSV- oder JSON-Format als Datenquelle bereitzustellen, stellt mein Mandant die Applikation gern selbst zur Verfügung.”

Diese Vorgehensweise, argumentiert Bogensberger, sei datenschutzrechtlich durch die Datenschutzerklärung, die jedes Mitglied beim Beitritt zur Partei unterfertigt hat, gedeckt.

Rudi Fußi behauptet, dass die SPÖ in Finanznöten steckt

Ob die Bundespartei auf das Schreiben tatsächlich reagiert, darf unterdessen bezweifelt werden – doch Fußi wäre nicht Fußi, wenn er nicht noch ein Ass im Ärmel hätte.

Er behauptet nämlich jetzt, dass die Bundes-SPÖ “überschuldet” sei. Über seine Anwältin fordert er im Sinne der Transparenz eine Offenlegung der Partei-Finanzen. “Ich wurde aus der Löwelstraße informiert, dass die finanzielle Situation mehr als angespannt sei und das Geld schlichtweg ausgegangen ist, weil man zu viel Geld ausgegeben hat”, behauptet Fußi. Und schießt sogleich gegen seinen Kontrahenten Andreas Babler: “Wer nicht einmal eine Partei wirtschaftlich gesund führen kann, kann auch kein Land führen.”