Anwältin Sylvia Freygner über Schuld, Skandale und radikale Resilienz
Medien urteilen oft schnell, Gerichte sollten es nicht – sagt Strafverteidigerin Dr. Sylvia Freygner. Im exxpress-Interview erklärt sie, warum die Unschuldsvermutung mehr als eine Floskel ist und wie echte Resilienz entsteht.
Was bedeutet Schuld – und ist sie überhaupt notwendig? Im neuen exxpress-Interview spricht die prominente Strafverteidigerin Dr. Sylvia Freygner über ihre Arbeit in aufsehenerregenden Wirtschaftsverfahren, die Macht der medialen Vorverurteilung und ihr neues Buch „Die Unschuldsvermutung“. Aus ihrer Sicht geht es in Strafverfahren nicht allein um Schuld, sondern um Verantwortung, Offenheit und strategisches Denken. Besonders eindrücklich beschreibt Freygner den Fall des früheren Raiffeisen-Managers Herbert Stepic, dessen Verfahren nach jahrelangem Medientrubel eingestellt wurde – nicht zuletzt dank Freygners konsequenter Aufarbeitung.
Im Interview räumt sie mit populären Missverständnissen rund um die Unschuldsvermutung auf und plädiert für mehr juristische wie persönliche Souveränität im Umgang mit Krisen. Sie erklärt, warum das bloße Zitieren der Unschuldsvermutung in Medien wenig hilft – und wie jeder Mensch seine „verwundbarste Stelle“ erkennen sollte, um radikal resilient zu werden. Ein Gespräch über Recht, Projektionen und die Chance zur Veränderung.
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