Arbeitslosigkeit explodiert: Markel und Schöllhammer warnen vor Systemkollaps
In der heutigen Sendung diskutierten Politik-Blogger Gerald Markel und Politikberater Ralph Schöllhammer unter anderem über die dramatische Lage am österreichischen Arbeitsmarkt – und warum aus ihrer Sicht die Politik ausgerechnet jene Maßnahmen verschärft, die das Land tiefer in die Krise drücken.
Schon zu Beginn der Diskussion machten Gerald Markel und Ralph Schöllhammer klar: Die steigende Arbeitslosigkeit ist kein Betriebsunfall, sondern die Folge einer jahrzehntelang gewachsenen politischen Schieflage.
Österreich steckt fest – und die alten Rezepte funktionieren nicht mehr
Schöllhammer kritisierte die aktuelle Politik als „Fata Morgana“-Politik, die nur so tue, als würde sie Probleme lösen. Bürgern werde „eine Milliarde abgenommen“ und anschließend „500 Millionen zurückgegeben“ – verkauft als Erfolg, aber ohne reale Wirkung. Österreich stehe wirtschaftlich im Stau, weil keine echte Politik mehr betrieben werde, so Schöllhammer.
Gerald Markel ging noch weiter: „Es geht nicht mehr mit den alten Rezepten. (…) Die Bürger sind überbelastet, die Wirtschaft ist überbelastet. Ich muss diesen Staatsapparat radikal reduzieren.“ Er warnte, die Regierung drehe an der Steuerschraube weiter, obwohl das Budget längst „nicht mehr zu kontrollieren“ sei. Sein Fazit: Die Volkswirtschaft „fliegt uns um die Ohren“.
Arbeitslosigkeit: Zwei Gruppen sind besonders gefährdet
Ein zentrales Thema: Wer genau von Arbeitslosigkeit betroffen ist – und warum das so gefährlich ist. Markel betonte, dass zwei Gruppen besonders stark betroffen sind:
– Über-50-Jährige, die jahrzehntelang als Facharbeiter das Rückgrat der Industrie bildeten
– Unter-25-Jährige, die zunehmend in Arbeitslosigkeit rutschen
Für Markel ist das ein direkter Hinweis auf eine systemische Krise: Diese beiden Gruppen seien „sozialer Sprengstoff“, weil sie gleichzeitig das Ende einer Generation und den Beginn der nächsten darstellen. Wenn Alt und Jung gleichermaßen im Arbeitsmarkt ausfallen, drohe ein langfristiger Schaden für das gesamte Land.
Bürokratie-Monster, Zwangsmitgliedschaften & AMS-Frust
Ein weiterer Schwerpunkt der Diskussion war der strukturelle Stillstand, den beide Experten in Österreich sehen. Markel kritisierte die überbordende Bürokratie scharf: Vom „Bürokratie-Monster“ bis zu absurden Arbeitszeitaufzeichnungen sprach er von staatlichen Eingriffen, die Menschen und Unternehmen eher behindern als unterstützen – getragen von Funktionären, die „noch nie in einem echten Betrieb gearbeitet haben“.
Schöllhammer wiederum nahm sich die Wirtschaftskammer vor: Eine Organisation, die er als Systemproblem sieht – geschützt von einer „politischen Klasse als Bollwerk“, die jede Reform abblocke. Zwangsbeiträge und Zwangsmitgliedschaften seien seit ihrer Erfindung ein Fehler gewesen: „Das hätte nie stattfinden dürfen.“
Markel unterstrich, dass eine Abschaffung der Pflichtmitgliedschaften ein sofortiges Milliardenentlastungspaket für Arbeitnehmer und Unternehmer darstellen würde – etwas, das aber „nie kommt“, weil sich das System sonst selbst abschaffen müsste.
Integration, Migration und Arbeitsmarkt: Harte Kritik an Fehlanreizen
Auch beim Thema Migration zeichnete sich ein klares Bild ab: Falsche Anreize statt echter Integrationspolitik. Markel widersprach deutlich dem gängigen Narrativ, Menschen würden „aus humanitären Gründen“ nach Österreich kommen. Seine Einschätzung: Hohe Sozialleistungen ziehen Menschen an – und nicht systematische Integrationskonzepte. Er schilderte aus eigener Erfahrung, wie Familien nach Erhalt des Schutzstatus sofort nach Wien übersiedelten – wegen der höheren Mindestsicherung. Wien nannte er die „unternehmerfeindlichste Stadt Österreichs“.
Schöllhammer wiederum kritisierte ein staatliches Denken, in dem Arbeitsleistung primär dazu dient, Steuern zu zahlen. Er sprach von einem „modernen Feudalsystem“, in dem der Staat sich wie ein Gutsherr gebärde, dem die Bürger dienen.
Die ganze Sendung können Sie hier sehen:
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