Argentinien: Mileis Kurs zeigt Wirkung - Inflation gesenkt und Budgetüberschuss
Nach dem harten Reformjahr 2024 zeigen sich 2025 messbare Effekte: Argentiniens Inflation sinkt auf rund 31 Prozent, die Staatsfinanzen bleiben im Überschuss und das BIP wächst wieder. Gleichzeitig bleibt der Sparkurs politisch umstritten.
Javier Milei ist seit Dezember 2023 Präsident Argentiniens – und 2025 ist das Jahr, in dem seine Reformpolitik erstmals nicht nur als „Schocktherapie“, sondern als laufender Stabilisierungskurs messbar wird. Drei Kennzahlen stechen dabei heraus: Inflation, Staatsfinanzen, Wachstum.
Inflation: 2025 auf rund 31 Prozent – und monatsweise teils unter 2 Prozent
er sichtbarste Erfolg ist die Inflationsdynamik. Laut Daten des argentinischen Statistikamts (INDEC), wie sie auch in internationalen Auswertungen geführt werden, lag die Jahresinflation im November 2025 bei rund 31,4 Prozent.
Noch wichtiger für den Alltag ist die Monatsrate: Im Frühjahr 2025 fiel die monatliche Inflation zeitweise unter 2 Prozent – ein Niveau, das Argentinien seit Jahren kaum gesehen hatte. Das ist vor allem deshalb politisch relevant, weil Milei sein Programm zentral mit dem Versprechen begründet, die chronische Geldentwertung zu stoppen.
Staatsfinanzen: Überschüsse auch 2025 – nicht mehr nur ein „Einmaleffekt“
Mileis Null-Defizit-Doktrin ist 2025 nicht verschwunden, sondern wird fortgeschrieben. Ein belastbarer Beleg dafür kommt aus dem Umfeld internationaler Finanzinstitutionen: In einer offiziellen Erklärung im Zusammenhang mit den IWF-Frühjahrstagungen wird für den Zeitraum Jänner bis August 2025 ein Primärüberschuss von 1,3 Prozent des BIP sowie ein finanzieller Überschuss von 0,4 Prozent genannt.
Das ist bemerkenswert, weil Argentinien über viele Jahre strukturell defizitär war – und Milei damit argumentiert, erstmals wieder „dauerhaft“ auf solidere Beine zu kommen.
Wachstum: 2025 wieder Expansion – Erholung nach der Rezession
Nach der Rezession 2024 zeigen 2025 mehrere Signale wieder klar nach oben. Reuters berichtet, dass Argentiniens Wirtschaft im 3. Quartal 2025 gegenüber dem Vorquartal um 3,3 Prozent wuchs (die Erholung läuft damit mehrere Quartale in Folge). Parallel dazu verweisen Prognosen internationaler Institutionen auf eine kräftige Jahresdynamik: Die Weltbank hob ihre Erwartung für 2025 auf 5,5 Prozent Wachstum an
Armut: INDEC meldet 2025 deutlichen Rückgang (urbaner Indikator)
Auch bei der Armut zeigt sich 2025 eine deutliche Veränderung. Laut dem staatlichen Statistikamt INDEC galten im ersten Halbjahr 2024 noch rund 53 Prozent der Stadtbevölkerung als arm. Im ersten Halbjahr 2025 sank dieser Wert auf etwa 32 Prozent. Das bedeutet: Die Armutsquote in den Städten ist um rund 21 Prozentpunkte zurückgegangen. Trotz dieses deutlichen Rückgangs bleibt die Zahl der Betroffenen hoch – aber die Entwicklung zeigt eine spürbare Entlastung im Vergleich zum Vorjahr.
Politisch 2025: Wahlsieg bei den Midterms – und Budget 2026 als Durchbruch
Auch politisch konnte Milei 2025 punkten: In den Midterm-Wahlen am 26. Oktober 2025 erzielte seine Bewegung La Libertad Avanza laut Berichten einen klaren Erfolg und stärkte damit seine Position im Kongress.
Ende Dezember folgte ein konkreter Hebel: Der Kongress verabschiedete das Budget 2026 – das erste, das unter Milei tatsächlich beschlossen wurde. Reuters nennt als Eckdaten u. a. eine Wachstumsannahme von 5 Prozent und eine Inflationsprognose von 10,1 Prozent sowie das Ziel eines Primärüberschusses von 1,2 Prozent des BIP.
Ein weiteres Ereignis 2025 war Mileis Auszeichnung mit dem Genesis Prize in Jerusalem. Die Associated Press berichtet, dass Milei den mit 1 Mio. Dollar dotierten Preis im Juni 2025 erhielt – begründet u. a. mit seiner klaren Israel-Positionierung
Kommentare