Asyl-Debatte: So viel "Handgeld" gibt's in Österreich für Abgeschobene
Noch immer tobt in Deutschland eine Debatte über die 1000 Euro Handgeld, die 28 teils schwerkriminelle Afghanen bei ihrer Abschiebung jeweils kassiert haben. Während die Zahlung in Deutschland als alternativlos dargestellt wird, fällt die Summe in Österreich deutlich kleiner aus.
Sie kommen zurück in ihr Heimatland und sind wohlhabende Männer: Dass 28 Afghanen bei ihrer Abschiebung obendrauf noch 1000 Euro Handgeld erhalten haben, sorgt beim deutschen Steuerzahler für Kopfschütteln. Diese Summe sei angeblich notwendig, “um das menschenwürdige Existenzminimum für einen Übergangszeitraum zu gewährleisten und so die Feststellung eines Abschiebungsverbotes zu vermeiden”, heißt es dazu vom niedersächsischen Innenministerium auf Anfrage der ARD.
Dieser Darstellung widerspricht Afghanistan-Experte Dr. Reinhard Erös im exxpress-Interview: Er vergleicht die Summe mit einem “Lotterie-Gewinn”, weil sie deutlich über dem durchschnittlichen Jahreseinkommen eines Afghanen liegt (rund 300 Euro).
In Österreich gibt's nur ein kleines Taschengeld
Seither fragen sich viele Menschen in Österreich: Gibt es hierzulande auch eine vergleichbare Regelung? Die Antwort lautet NEIN!
Wer hierzulande unter Zwang abgeschoben wird, bekommt keine Unterstützungsleistung, wie das Bundesinnenministerium auf Anfrage von exxpress klarstellt. “Nur in Fällen absoluter Mittellosigkeit wird ein sogenanntes ‘Zehrgeld’ zur Deckung des dringlichen Bedarfs nach der Rückkehr ausbezahlt.” Die Summe: 50 Euro. Mit diesem Geld können abgeschobene Asylbewerber dann etwa Telefonate führen oder ein Busticket zur Weiterreise erwerben. Anders als in Deutschland ist es hierzulande also problemlos möglich, einen Afghanen mit nur 50 Euro Handgeld abzuschieben.
Übrigens: Wer sich zu einer freiwilligen Rückkehr entschließt, kann bei Erfüllung entsprechender Voraussetzungen, organisatorische und finanzielle Hilfe in Anspruch nehmen.
Kommentare