Eklat in Graz: Geht dieses FPÖ-Wahlplakat zu weit?
Am 26. September finden in Graz Gemeinderatswahlen statt. Für die FPÖ geht der derzeitige Grazer Vizebürgermeister Mario Eustacchio ins Rennen. Doch sein Wahlplakat sorgt in den sozialen Medien für Kritik.
Am 26. September wählt die steirische Landeshauptstadt einen neuen Gemeinderat. Die Parteien befinden sich mitten im Wahlkampf, in dem nun ein FPÖ-Plakat für einen Eklat sorgt. “Graz ist nicht Eure Heimat”, steht darauf in großen Lettern. Abgebildet sind Migranten, die gerade unterwegs sind. Anscheinend kommen sie gerade im Zuge der Flüchtlingswelle nach Österreich. FPÖ-Vizebürgermeister Mario Eustacchio richtet den Flüchtlingen also sinngemäß aus: “In Graz braucht Ihr Euch erst gar nicht niederzulassen. Hier seid Ihr nämlich nicht daheim.” Darunter stecht noch in fetten Lettern: “Garantiert”.
Doro Blancke, Geschäftsführerin des Vereins „Flüchtlingshilfe-refugee assistence-doro blancke“ und Ute Bock-Preisträgerin 2020, ist entsetzt. Auf Twitter verleiht sie ihrer Empörung Ausdruck.
Die #FPÖ #Graz sollte sich schämen!
— Doro blancke #StopDeportationToAfghanistan (@DoroBlancke) September 15, 2021
Auf diese Art und Weise Wahlkampf zu betreiben finde ich widerlich! pic.twitter.com/54IKEjRkx0
Auf Twitter teilen einige das Entsetzen von Blancke. “Grauslich und anmaßend”, schreibt etwa eine Psychologin, “denn Graz gehört nicht denen, die dieses Plakat betreiben!”
Zuvor verlieft der Wahlkampf noch vergleichsweise ruhig. Die FPÖ setzte zunächst auf die Themen Wohnen und Bauen. Doch nun kehrt die Freiheitliche Partei wieder zu ihrem alten Kernthema “Migration”zurück. Mal sehen, ob es die Wähler goutieren.
In den vergangenen viereinhalb Jahren war die FPÖ in einer Koalition mit der ÖVP von Bürgermeister Siegfried Nagl. Doch in diesem Wahlkampf tat sich der blaue Vizebürgermeister Eustacchio als scharfer Kritiker von Bürgermeister Nagl hervor. Man darf also gespannt sein, ob die Zusammenarbeit fortgesetzt wird.
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