Ausgangspunkt ist das von der Regierung präsentierte erste Paket zur Entbürokratisierung. Während Experten die Maßnahmen als zu klein kritisieren, verteidigt Schellhorn das Tempo. Es handle sich um einen ersten Schritt, weitere Vorhaben seien in Vorbereitung.

Für besonderen Wirbel sorgt jedoch eine grundsätzliche Aussage zur föderalen Struktur Österreichs. Im Standard sagt Schellhorn: „Ich war immer schon ein Freund der Hirschmann-Lösung: Drei Bundesländer reichen.“ Konkret könne er sich größere Regionen vorstellen, etwa im Gesundheitsbereich. Ziel sei mehr Effizienz und weniger Doppelgleisigkeit.

Rückzieher mit Zusatz

Gleichzeitig versucht Schellhorn, den Vorstoß einzuhegen. Wörtlich sagt er: „Ich bin nicht der, der die Bundesländer abschaffen will.“ Und ergänzt: „Aber drei statt neun Bundesländern, das kann ich mir als Privatperson vorstellen.“

Als möglichen Testlauf nennt er die Wirtschaftskammer, die zeigen könne, „wie das mit drei Regionen funktionieren könnte“.

Kritik am Reformtempo – Kritik an den Medien

Schellhorn verteidigt seine Rolle als Staatssekretär und sieht sich nicht als formellen Entscheider, sondern als Vermittler. Die Regierung sei mit einem „enormen Rucksack“ gestartet und müsse zuerst sanieren, dann reformieren.

Gleichzeitig beklagt Schellhorn eine „Hetzjagd“ und kritisiert die Medien scharf. Es gehe oft um Clickbait und Extreme, sagt er. „Ich habe Fehler gemacht, aber nicht so, dass man mich sieben Monate lang durchs Dorf treiben muss.“ Fest steht: Der nächste Schellhorn-Sager hat erneut politische und mediale Debatten ausgelöst.