Aufregung um SPÖ-Posting: Kein Wort über Terroranschlag!
Mit einem einzigen Wort sorgt die SPÖ am fünften Jahrestag des Wiener Terroranschlags für Empörung. In einem Instagram-Posting bezeichnete die Partei die entsetzliche Tat vom 2. November 2020 als „Amoklauf“ – und löste damit eine Welle der Kritik aus.
Während Angehörige der Opfer und viele Österreicher am Wochenende der Toten gedachten, empörten sich in sozialen Medien unzählige Nutzer über die Wortwahl der Sozialdemokraten. Denn der Unterschied zwischen einem Terroranschlag und einem Amoklauf ist gravierend
Fassungslosigkeit in sozialen Medien: „Das war Terror – kein Amoklauf“
Das Posting der SPÖ verbreitete sich rasch – begleitet von scharfer Kritik. Zahlreiche User warfen der Partei vor, den islamistischen Hintergrund des Anschlags zu verharmlosen.
Viele wiesen darauf hin, dass sich Terrorismus und Amok grundlegend unterscheiden: Terroranschläge sind gezielt, geplant und politisch oder religiös motiviert – Amokläufe dagegen spontane, persönliche Gewalttaten ohne ideologischen Hintergrund.
Nein, liebe SPÖ, es war kein Amoklauf, es war ein islamistischer Terroranschlag! pic.twitter.com/aA0Z0gLZkE
— Rudi Fußi (@rudifussi) November 2, 2025
Was 2020 geschah: Der schwerste islamistische Anschlag Österreichs
Am Abend des 2. November 2020 erschütterte der islamistische Terroranschlag die Wiener Innenstadt. Gegen 20 Uhr begann ein schwer bewaffneter 20-jähriger Attentäter in der Nähe der Seitenstettengasse, unweit der Synagoge, auf Passanten zu schießen.
Vier Menschen wurden getötet, 23 weitere verletzt, darunter mehrere Polizisten. Der Täter, ein österreichisch-nordmazedonischer Staatsbürger, war bereits wegen versuchter Ausreise nach Syrien verurteilt worden, wurde aber vorzeitig entlassen. Er wurde schließlich von der Polizei erschossen.
Die Tat, die Österreich in eine Nacht des Schreckens stürzte, gilt bis heute als der schwerste islamistische Anschlag in der Geschichte der Republik.
Experten sind sich einig: Eindeutig ein islamistisch motivierter Terrorakt
Sicherheitsexperten und Behördenvertreter haben nie Zweifel an der Einstufung der Tat gelassen. Der Täter wollte „den Feind des Islam treffen“ und gezielt Angst verbreiten – das zentrale Ziel jedes Terroranschlags.
Ein Amoklauf, wie ihn die SPÖ in ihrem Posting bezeichnete, geschieht in der Regel aus persönlichen Motiven: Rache, Verzweiflung oder psychische Instabilität. Eine ideologische oder religiöse Agenda fehlt dabei.
Der Unterschied ist also nicht nur begrifflich, sondern entscheidend: Ein Terroranschlag richtet sich gegen die Gesellschaft – ein Amoklauf gegen einzelne Opfer.
Heikler Jahrestag, unglückliche Wortwahl
Dass die SPÖ ausgerechnet an einem der sensibelsten Gedenktage diese Formulierung wählte, stößt auf Unverständnis. Der Jahrestag des Anschlags ist für viele Angehörige, Einsatzkräfte und Bürger ein Tag des Schmerzes – und der Erinnerung an die Opfer.
Dass die Tat nun als „Amoklauf“ bezeichnet wurde, empfinden viele als Respektlosigkeit gegenüber den Betroffenen.
Inzwischen hat die Partei das Posting geändert.
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