Die pinke Chefverhandlerin sprach von zwei zentralen Bereichen, wo es in den seit mehr als vier Wochen laufenden Koalitionsverhandlungen zwischen ÖVP, SPÖ und NEOS Fortschritte geben müsse: dem Budget über die nächsten zwei Jahre mit strukturellen Reformen und jenen “Feldern, wo wir vorankommen wollen zu dritt”. Zu einem im Vorfeld auch nicht ausgeschlossenen Platzen der Koalitionsverhandlungen meinte sie: “Wir verhandeln um vorauszukommen, nicht um hinauszukommen.”

Solange wie nötig und damit möglicherweise bis in die Nacht hinein soll am Freitag über die großen strittigen Punkte verhandelt werden. Knackpunkt ist dabei weiterhin der Weg zur Budgetkonsolidierung. Auch ein Platzen der Regierungsverhandlungen im Dreier-Format, sollten in der Steuerungsgruppe keine Kompromisse in Budgetfragen gefunden werden, war im Vorfeld nicht ausgeschlossen worden. Auch dass nur ein Partner, im Fall der Fälle wahrscheinlich die NEOS, aus den Verhandlungen aussteigt, gilt als denkbar.

Große Differenzen beim Thema Steuern

Die SPÖ drängt darauf, dass das Budget auch einnahmenseitig saniert wird und dass Vermögende mehr dazu beitragen. Vor allem der Wirtschaftsflügel der ÖVP, der einer Zusammenarbeit mit der SPÖ soundso überkritisch gegenübersteht, und die NEOS lehnen dagegen steuerliche Maßnahmen ab. Keine Einigung gibt es außerdem nach wie vor darüber, in welchem Zeitrahmen das Budget konsolidiert werden soll, sowie ob selbstständig oder im Rahmen eines EU-Verfahrens. ÖVP und NEOS würden es bevorzugen, die ganze Sache selbstständig ohne Mitwirkung der Union anzugehen. Die SPÖ argumentiert hingegen, dass die Variante eines Defizit-Verfahrens vor allem am Anfang einen sanfteren Einstieg ins Sparen bringen würde. Die NEOS drängen außerdem auf eine Einigung auf die noch ausstehenden Leuchtturm-Projekte. (APA/red)