Babler-Absturz: Setzt die SPÖ neue Hoffnungen in einen Wahlverlierer?
In der SPÖ brodelt es wieder. Neue Gerüchte kreisen nun um einen Namen, den die meisten Österreicher als möglichen Nachfolger für Andreas Babler wohl nicht mehr erwartet hätten. Mehr dazu hier!
Die Sozialdemokratie kommt nicht zur Ruhe. Während Andreas Babler mit schwachen Umfragewerten ringt, wird hinter den Kulissen offenbar längst über Alternativen nachgedacht. Und plötzlich taucht ein Name auf, der in der Partei schon als erledigt galt: Christian Kern. Ausgerechnet Ex-Bundeskanzler soll in großen Teilen der SPÖ wieder als Hoffnungsträger gehandelt werden. Offiziell will davon niemand etwas wissen. Inoffiziell fragt man immer lauter, wie lange Babler politisch noch durchhält, wenn die Partei weiter abrutscht. Und: Laut Selektiv begrüßen alle Landesparteien mit Ausnahme der Wiener das Vorhaben.
„Ohne die Flüchtlingskrise...“
Kern selbst liefert den Steilpass. Im Presse-Interview im August sagte er über seine Kanzlerzeit den Satz, den sich manche in der Löwelstraße jetzt eingerahmt ins Büro hängen könnten: „Ohne die Flüchtlingskrise wäre ich wohl noch wesentlich länger SPÖ-Chef und Bundeskanzler geblieben“. Der Wahlkampf 2017 sei „eindeutig“ um dieses Thema gegangen, die SPÖ habe mit „vernünftig argumentieren“ und dem Verzicht aufs Zuspitzen zu wenig Verständnis gewonnen – viele hätten nur „einfache Lösungen hören“ wollen.
Nur: Wenn die SPÖ tatsächlich auf Kern setzt, setzt sie ausgerechnet auf den großen Wahlverlierer. Er trägt die Verantwortung dafür, dass die Partei 2017 das Kanzleramt verloren hat – und ließ die SPÖ danach in der größten Krise sitzen. Statt zu kämpfen, übergab er überhastet an die ebenfalls glücklose Rendi-Wagner und verschwand. Dass man nun ausgerechnet ihn wieder zurück holen will, zeigt, wie personell ausgezehrt diese Partei inzwischen ist.
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