Am Montag wurden die Gespräche in der Hofburg mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen nach der Nationalratswahl fortgesetzt. Nach dem etwa 1,5-stündigen Termin äußerte sich weder Karl Nehammer (ÖVP) noch Andreas Babler (SPÖ) inhaltlich relevant.

Das Gespräch sei „vertrauensvoll“ gewesen, meinte Nehammer auf eine entsprechende Frage, ehe er aus der Hofburg eilte. Babler beschrieb es gegenüber Medienvertretern sogar als „sehr vertrauensvoll“. Man habe sich in einem „sehr guten Gespräch“ über „die politische Lage in Österreich“ ausgetauscht, so der SPÖ-Chef.

Vermeintliches "Siegerlächeln"

Ein vermeintliches „Siegerlächeln“ von Andreas Babler sorgt im Netz für Spekulationen. „Heißt das Lächeln von Andreas Babler etwa, dass wir Schwarz-Rot bzw. Schwarz-Rot-Pink bekommen?“, fragt ein User auf X (früher Twitter). Verärgert ergänzt er: „Wozu gehen wir dann eigentlich wählen?“ Eine weitere Userin schreibt ebenfalls auf X: „Denkt noch jemand, dass uns Bablers ‚Siegerlächeln‘ die künftigen Regierungsparteien verrät?“

Bundespräsident Alexander Van der Bellen und ÖVP-Chef Karl NehammerAPA/HELMUT FOHRINGER

Die Ausgangsposition ist diesmal besonders kompliziert, da keine der anderen Parteien mit dem Wahlsieger, der FPÖ unter Herbert Kickl, koalieren will. Andererseits haben ÖVP und SPÖ nur eine Stimme Überhang, was realpolitisch die Einbeziehung eines dritten Partners nötig machen würde, sollte man sich für diese Konstellation entscheiden.

Ob Van der Bellen nach Abschluss seiner Gesprächsrunde einen Regierungsauftrag erteilt, ist noch unklar. Alternativ könnten auch die Parteien untereinander nach Mehrheiten suchen und diese dann dem Bundespräsidenten offerieren.