Basar mit EU-Pässen: So tricksen reiche Russen die Sanktionen aus
Eingefrorene Konten, keinen Zugriff auf Yachten, allgemeine Reiseverbote – der Ukraine-Krieg hat für etliche Oligarchen schwere Folgen. Ein EU-Pass soll die Sanktionen jedoch austricksen. Und dies soll einfacher funktionieren als gedacht.
Fünf Monate dauert die russische Invasion in der Ukraine bereits an. Selbst die zahlreichen westlichen Sanktionen gegen Russland konnten Putin bislang nicht stoppen. Wen die Sanktionen jedoch sehr wohl treffen, sind die russischen Oligarchen – Vermögenswerte in Höhe von mehrerer Milliarden Euro wurden vom Westen bereits eingefroren. Um erneut Zugriff auf ihre Villen, Yachten oder Konten zu bekommen, sollen einige schwerreiche Russen die Sanktionen austricksen – mit einem zypriotischen Pass.
Russen bekommen Pässe für hohe Investitionen
Zypern hat in den vergangenen Jahren bereits Tausenden Ausländern eine zeitlich unbegrenzte (!) Staatsbürgerschaft gegeben. Dafür sei nicht einmal eine Unterkunft auf Zypern nötig – lediglich eine hohe Investition auf der Insel. Laut der Online-Plattform „Dominart Investment Group“ müssen 2.000.000 Euro angelegt werden. Dafür steht eine breite Plattform an Investitionen zur Verfügung. Nach drei Jahren dürfen diese jedoch wieder verkauft werden – lediglich Investitionen von 50.000 Euro müssen bestehen bleiben. Zahlungsvorgänge laufen dabei in der Regel über Dubai oder Israel.
Investoren sollen steuerliche Vorteile genießen
Trotz der aktuellen Umstände soll dies nach wie vor relativ einfach möglich sein. Öffnet man genannte Online-Plattform, wird man von einer junge Lady per Chatfenster empfangen. „Darf ich helfen?, fragt sie – wohlgemerkt auf deutsch, englisch und russisch. Neben dem offensichtlichen Vorteil – nämlich dem EU-Pass – wirbt die Seite auch mit steuerlichen Vorteilen. Lebt der Investor nicht in Zypern, besteht keine Steuerpflicht. Im allgemeinen liegt der Steuersatz mit 12,5 Prozent ohnehin unter dem europäischen Durchschnitt (15 Prozent).
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