Beamte enthüllen: „Wissen nicht, was mit gelieferten Waffen in Ukraine passiert“
Nun geben anonyme Beamte zu, was der eXXpress bereits berichtet hat: Die Lieferung von Waffen an die Ukraine verläuft chaotisch, der Westen hat nicht den Überblick, was mit den gefährlichen Geschoßen geschieht. Teils sind sie schon in falsche Hände geraten. Kiew tut alles als russische Propaganda ab.
Washington versucht zu beschwichtigen, Kiew spricht von russischer Desinformation, und doch ist es ein Faktum: An die Ukraine gelieferte Waffen sind nicht nur bei der ukrainischen Armee gelandet – der eXXpress berichtete. Das kommt auch nicht von ungefähr.
Bereits im April warnte Europol Der Waffenschmuggel vom ukrainischen Schlachtfeld zum Schwarzmarkt außerhalb des Kriegsgebiets hat wahrscheinlich bereits begonnen. Seit fünf Monaten pumpt der Westen, insbesondere die USA und Großbritannien, immer mehr Waffen in den Konflikt. „Kriminelle Banden“ könnten diese Waffen noch lange nach Ende des Krieges nützen, wird befürchtet.
„Haben keine Ahnung, wohin die Waffen gehen“
US-Verteidigungsbeamte haben bereits vor Monaten zugegeben, dass sie kaum in der Lage sind, die von ihnen an die ukrainischen Streitkräfte gelieferten Waffen zu verfolgen. Das räumte kürzlich auch der Generalinspekteur des Pentagon ein. Die „Financial Times“ beruft sich nun in einem Bericht auf ungenannte westliche Beamte, die von der Notwendigkeit „detaillierter Bestandslisten“ aller in das Land gelieferten militärischen Ausrüstungen sprechen. Die Lieferung von Waffen und Ausrüstungsgegenständen über die Grenze würde willkürlich und chaotisch erfolgen.
„All diese Waffen landen in Südpolen, werden an die Grenze verschifft und dann einfach auf Fahrzeuge aufgeteilt, um die Grenze zu überqueren: Lastwagen, Lieferwagen, manchmal auch Privatwagen“, sagte einer der westlichen Beamten. „Von da an wissen wir nicht mehr, wo sie sich befinden, und wir haben keine Ahnung, wohin sie gehen, wo sie eingesetzt werden oder ob sie überhaupt im Land bleiben.“
Schon Lieferungen an syrische Opposition gingen an IS
Bereits beim Krieg in Syrien sind Waffen der US-Koalition zur Bewaffnung der Anti-Assad-Aufständischen massenhaft in die Hände von IS und Al-Kaida geraten, wie mittlerweile mehrfach dokumentiert wurde.
Manche US-Beamte behaupten immer noch, die Waffen würden streng überwacht und kontrolliert werden. Allerdings räumen auch sie ein, dass sie in „falsche Hände“ geraten sein könnten. So erklärte etwa Bonnie Denise Jenkins, US-Unterstaatssekretärin für Rüstungskontrolle und internationale Sicherheit: Die Möglichkeit, dass in die Ukraine gelieferte US-Waffen an die falschen Personen geraten sind, gehöre angesichts der „schwierigen Situation“ vor Ort zu den „zahlreichen Überlegungen“. Und: „Die USA nehmen ihre Verantwortung sehr ernst, Verteidigungstechnologien amerikanischen Ursprungs zu schützen und ihre Abzweigung oder unerlaubte Verbreitung zu verhindern“, erklärte Jenkins vor Reportern in Brüssel. Die USA stünden hier in „ständigem Kontakt“ mit Kiew.
Kiew tut alles als russischen Informationskrieg ab
Dennoch: Washington scheint bereit zu sein, das Risiko in Kauf zu nehmen. Dabei befinden sich auch Stinger-Flugabwehrraketen und Javelin-Panzerabwehrraketen unter dem zugeschickten Arsenal. Insbesondere diese beiden Waffen würden eine enorme Bedrohung für den zivilen Verkehr, einschließlich der Luftfahrt, wenn Terroristen sie in die Hände bekämen.
Kiew tut das alles unterdesssen als russische Propaganda ab. So erklärte der ukrainische Verteidigungsminister Jurij Sak kürzlich, dass „jede Bewegung von Waffen in die Ukraine oder aus der Ukraine heraus sowohl von der Ukraine als auch von unseren internationalen Partnern sehr genau überwacht und kontrolliert wird.“ Der russische Informationskrieg wolle nur internationale Partner davon abhalten, „die Ukraine mit Waffen zu versorgen, die für unseren Sieg notwendig sind.“
Listen und Überwachungsmechanismus gefordert
Mittlerweile führen mehrere NATO-Staaten Gespräche mit der ukrainischen Regierung, um einen Überwachungsmechanismus einzurichten, wie die Financial Times berichtet. Das soll eine bessere Kontrolle der Waffenlieferungen und ihrer Standorte ermöglichen, sobald sie in die Hände der örtlichen Streitkräfte gelangen.Dies wirft die Frage auf: Warum gibt es solche Listen mit Seriennummern nicht schon längst?
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