Nach dem politischen Chaos der letzten Wochen und dem Rücktritt von Karl Nehammer steht die österreichische Innenpolitik vor einer entscheidenden Frage: Kann eine stabile Regierung aus FPÖ und ÖVP entstehen – und wie könnte Herbert Kickl dabei Größe beweisen?

Die aktuelle Patt-Situation ruft nach einem echten Staatsmann. Herbert Kickl hat jetzt die Chance, ein Zeichen der politischen Verantwortung zu setzen, indem er – wie zuvor Karl Nehammer – zur Seite tritt und den Weg für eine stabile Mitte-rechts-Regierung ebnet. Ein solcher Schritt könnte nicht nur die Koalitionsverhandlungen voranbringen, sondern auch die politische Landschaft in Österreich nachhaltig verändern.

X/HC Strache

„Die FPÖ müsste jetzt der ÖVP ein Angebot machen. Es gibt immerhin fünf Landesregierungen mit FPÖ und ÖVP, ein FPÖ-Landeshauptmann in der Steiermark sowie vier FPÖ-Landeshauptmann-Stellvertreter in Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg und Vorarlberg, die mit der ÖVP gut zusammenarbeiten. Herbert Kickl sollte jemanden aus diesem Kreis als möglichen FPÖ-Kanzler vorschlagen“, erklärt Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache auf X.

Eine solche Geste könnte nicht nur die Blockade lösen, sondern auch das Vertrauen in eine stabile Koalition stärken. Ob Herbert Kickl diesen entscheidenden Schritt geht, bleibt abzuwarten. Immerhin befindet sich die FPÖ unter ihm auf einem noch nie dagewesenen Höhenflug. In dieser Situation auf den Kanzlersessel zumindest vorübergehend zu verzichten, wäre freilich ein äußerst ungewöhnlicher Schritt, würde allerdings zu einem raschen Ende der Chaos-Tage führen.