Bei SPÖ droht Schlammschlacht: Strafanzeige gegen Leiterin der SPÖ-Wahlkommission
Nun wird es brutal. Die ehemalige SPÖ-Kommissionsleiterin Michaela Grubesa ortet eine parteiinterne Intrige. Der Staatsanwaltschaft Linz liegt eine anonyme Anzeige vor. In ihr wird Grubesa vorgeworfen, die Chaos-Wahl des neuen SPÖ-Chefs bewusst beeinflusst zu haben.
Das Debakel rund um die Wahl des neuen SPÖ-Chefs hat ein böses Nachspiel. Unter Michaela Grubesa war beim außerordentlichen Parteitag der Sozialdemokraten zunächst Hans Peter Doskozil zum Sieger erklärt worden. Als sich wenig später herausstellte, dass ein Zählungsfehler vorliegt und in Wahrheit Andreas Babler die Abstimmung gewonnen hat, brachte das die SPÖ im Handumdrehen in die internationalen Schlagzeilen.
Doch einige Genossen wollen offenbar nicht glauben, dass hier ein Versehen vorliegt. Grubesa wurde mittlerweile angezeigt wegen des Verdachts auf Betrug. Der „Krone“ liegt eine anonyme Sachverhaltsdarstellung vor. Wider besseres Wissen soll Michaela Grubesa Doskozil zum Sieger erkoren haben. Immerhin hat ihr Lebensgefährte Max Lercher seine politische Zukunft von einem Sieg des burgenländischen Landeshauptmanns abhängig gemacht. Sie hätte also ein Tatmotiv gehabt.
Hat Grubesa einem Ex-SPÖ-Minister alles gestanden?
Die Strafanzeige landete vor einigen Wochen bei der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA). Diese leitete sie an die Staatsanwaltschaft Linz weiter. Im dortigen Design Center befindet sich nämlich der mutmaßliche Tatort. Hier haben die Delegierten ihren nächsten Chef gewählt. Die Staatsanwaltschaft Linz prüft zurzeit den Anfangsverdacht. Noch ist unklar, ob ermittelt wird oder nicht.
Bald könnten die Fetzen fliegen. Das Papier enthält schwerwiegende Vorwürfe. „Unter Tränen“, heißt es, habe Grubesa einem Ex-SPÖ-Minister die Tat gestanden. Sie habe quasi auf eigene Faust manipuliert.
Die steirische Politikerin will ebenfalls klagen – auf Verleumdung
Gegenüber der „Krone“ beteuert die SPÖ-Funktionärin von nichts zu wissen: „Ich bin durch den Rücktritt von Harry Kopietz Sprecherin der Wahlkommission geworden, eines Kollektivorgans mit 20 Personen aus allen Flügeln der Partei. Es gibt keine Möglichkeit, 20 Personen zu manipulieren.“ Im Gegenteil habe sie, nachdem ein Rechenfehler bekannt geworden war, selbst die Neuauszählung veranlasst.
Die Steirerin vermutet eine parteiinterne Intrige und plant ebenfalls rechtliche Schritte: „Sollte ich herausfinden, wer dahintersteckt, werde ich wegen Verleumdung klagen.“
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