Die Rückkehr der Donnerstagsdemo in Wien, bei der linke Aktivisten am Ring lautstark gegen den Wahlsieg der FPÖ sowie gegen eine mögliche Regierungsbeteiligung der Freiheitlichen protestiert haben, ist massiv überschattet worden von der Teilnahme anti-israelischer Gruppierungen.

Besonders geschmacklos: Während der Rede des Vorsitzenden der Jüdischen Hochschülerschaft, Elon Ishay, brüllten Demonstranten antisemitische Parolen, wie  “Fascists go home!” (übersetzt: “Geht nach Hause, Faschisten”) oder “You’re committing genocide.” (“Ihr begeht Völkermord”.)

Der Vorwurf des Genozids gegen Israel oder jüdische Menschen im Allgemeinen wird oft in einer Weise verwendet, die historische jüdische Erfahrungen wie den Holocaust relativiert oder verharmlost.

Dieser Vorwurf übersieht gezielt komplexe geopolitische Realitäten und stellt eine gezielte Verzerrung dar, die dazu dient, Israel und jüdische Menschen in eine extrem negative Rolle zu drängen.

Juden weltweit für die Handlungen der israelischen Regierung verantwortlich zu machen, ist eine Form von Antisemitismus. Indem man einen jüdischen Studentenvertreter – unabhängig von seiner Position zu Israel – als “Faschisten” beschimpft, wird der Einzelne aufgrund seiner jüdischen Identität in Zusammenhang mit politischen Konflikten gebrach.

Zudem ist der Begriff “Faschist” stark mit dem Nationalsozialismus verbunden, einem Regime, das den Holocaust verantwortet hat. Diese Beleidigung in einem jüdischen Kontext zu verwenden, trägt zur Verharmlosung des Faschismus und der historischen Verbrechen gegen Juden bei.

Exxpress-Herausgeberin Eva Schütz kritisierte bei der PULS 24-Sendung “Wild Umstritten” diese alarmierenden Bilder scharf: “Auf der einen Seite wird der FPÖ als sehr rechten Partei Antisemitismus vorgeworfen und auf der anderen Seite – und finde ich schon fast grotesk – habe ich auf einer Demonstration gegen Rechts Palästina-Flaggen. Das sieht man das Paradoxon der Linken.” Das ganze Statement von ihr siehst du hier:

Die Demo kam freilich auch nicht ohne Zwischenfälle aus: Erneut wurde im Gedränge Pyrotechnik gezündet.

Dass es zu antisemtistischen Vorfällen bei dem Protest kam, wurde übrigens nur dank Videos auf dem Kurznachrichtendienst X publik. In der Berichterstattung der meisten Medien, allen voran der des ORF, fanden die Vorfälle mit keiner Silbe eine Erwähnung.