Kaum im neuen Amt als Präsidentin der 80. Sitzungsperiode der UN-Generalversammlung, sorgt Annalena Baerbockfür Schlagzeilen – nicht mit politischen Inhalten, sondern mit einem Instagram-Video aus Manhattan. Titel: „Are you ready?“

Die Bilder erinnern mehr an eine Netflix-Serie als an internationale Diplomatie: Baerbock mit Sonnenbrille im Haar, lässig an der Straßenecke, beim Taxi-Winken. Der Pullover rutscht hoch, Bauch und Gürtel blitzen hervor. Im Wagen klappt sie ein Moleskine-Notizbuch mit der Aufschrift „Better Together“ auf, während im Hintergrund Jay-Zs „Empire State of Mind“ läuft.

„Politische Selbstvermarktung“

Mit High Heels auf dem Asphalt, lachendem Blick zurück und wehenden Haaren im Fahrtwind wirkt Baerbock mehr wie eine Influencerin als die ranghöchste Repräsentantin der Vereinten Nationen. Für viele Beobachter ist das ein Symbol für das, was in der Politik schiefläuft: Inszenierung statt Inhalte.