"Bild"-Oberboss unter Druck: 28 Plagiatsteile bei Doktorarbeit aus Nazi-Diss
Heftige Plagiatsvorwürfe gegen den Vorstandsvorsitzenden des deutschen Axel-Springer Verlags: Mathias Döpfner soll in seiner Doktorarbeit von einer mit nationalsozialistischem Gedankengut gefüllten Dissertation aus 1938 abgeschrieben haben – an 28 Stellen.
Es klingt unfassbar, und doch bestätigen es nun bereits zwei Plagiatsjäger: In der Doktorarbeit des Vorstandsvorsitzenden des Axel-Springer Verlags, Mathias Döpfner (59), finden sich offenbar 28 Textübereinstimmungen mit einer Nazi-Dissertation.
Auf die Übereinstimmungen zwischen Döpfners Doktorarbeit und der Dissertation eines gewissen Helmut Andres, angenommen 1938 an der Universität Heidelberg, stieß der bekannte Nürnberger Plagiatssucher Martin Heidingsfelder. Döpfner selbst äußert sich in seiner Doktorarbeit sogar direkt zu Helmut Andres und distanziert sich offen von dessen Gedankengut.
Plagiatsprüfer Weber: "Bin mir sicher, dass Döpfner überführt ist"
Heidingsfelder kontaktierte in der Folge einen Journalisten von “Buzzfeed” und den Plagiatsgutachter Stefan Weber, der – zuerst ungläubig – schließlich tief in diesen Fall eintauchte, den er nach akribischer Prüfung in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern und Hochschulrechtsexperten als “die mit Abstand unglaublichste Geschichte meiner gesamten Tätigkeit” bezeichnet. Das schreibt Weber in seinem Blog “plagiatsgutachten.com”, in dem er den Fall Döpfner in drei Punkten genau beleuchtet – und zu dem Schluss kommt: “Ich bin mir sicher, dass Herr Döpfner überführt ist”.
Wenn die breite Öffentlichkeit nun davon erfährt, wird Döpfner sich rechtfertigen müssen – ebenso ist mit Folgen für die berufliche Karriere des “Bild”-Oberchefs und den Axel Springer Verlag selbst zu rechnen.
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