Caritas und Volkshilfe: Spendet Klimabonus an jene, die das Geld brauchen
Dass der Klimabonus mit der Gießkanne ausgeschüttet wird, kritisieren caritative Einrichtungen und Prominente. Sie versuchen nun jene, die 500 Euro nicht unbedingt brauchen, dazu zu motivieren, das Geld an arme Schichten zu spenden, die unter den Preissteigerungen besonders leiden.
Mittlerweile rufen Prominente dazu auf, den Klimabonus von 500 Euro an die Caritas zu spenden. Dadurch soll das Geld jenen zugute kommen, die es wirklich brauchen und denen die Preissteigerungen beim Wohnen, Heizen und Kaufen von Lebensmitteln besonders zu schaffen machen.
Jenen helfen, die es besonders hart trifft
Initiiert wurde die Aktion von der diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegerin Nora Breitenecker. Sie fragte sich, ob die 500 Euro der Regierung wirklich für alle Österreicher lebensentscheidend sind. „Es geht darum, jene Menschen zum Helfen zu motivieren, für die der Klimabonus eben nicht den entscheidenden Unterschied macht“, unterstreicht sie. „Mit dem Spenden des Klimabonus an die Caritas können sie Mitmenschen unterstützen, denen es finanziell gerade gar nicht so gut geht“.
Mittlerweile wurden mehrere Spots mit Prominenten aus der Kunstszene kreiert, die für die Idee werben, unter ihnen TV-Moderatorin Barbara Stöckl. Viele Menschen im Land müssten gerade jeden Cent umdrehen, sagt sie: „Jene, die schon vor der Inflation mit ihrem Auskommen gekämpft haben – die trifft es jetzt. Und genau diese Menschen dürfen wir jetzt nicht alleine lassen.
„Nicht alle von uns sind auf den Klimabonus angewiesen“
Katha Häckel-Schinkinger, Leiterin für Kommunikation & Fundraising der Caritas Österreich unterstreicht: „Nicht alle von uns sind auf den Klimabonus angewiesen, viele von uns wollen einen Beitrag leisten, den Klimabonus spenden für diejenigen, für die jeder Euro einen Unterschied macht.“
Ebenso sieht das die Volkshilfe: „Schon in normalen Zeiten ist das Leben von armutsgefährdeten und einkommensschwachen Menschen von Einschränkungen und Verzicht geprägt“, sagt Erich Fenninger, Direktor der Volkshilfe Österreich. „Mieterhöhungen, ständig steigende Lebensmittelpreise, eine zum Teil Verdreifachung der Gas- und Stromkosten, Treibstofferhöhungen – eine Spirale, die sich ständig nach oben dreht und alle überlebenswichtigen Bereiche betrifft.“ Wenn die Regierung mit der Gießkanne unterwegs sei, brauche es Solidarität.
FPÖ: Verbände haben offensichtlich kein Vertrauen mehr in die Regierung
Anlässlich der Aufrufe von Caritas und Volkshilfe erneuert die FPÖ Oberösterreich ihre Kritik am Klimabonus. Sie erinnert daran, dass bereits Landeshauptmann-Stellvertreter Manfred Haimbuchner (FPÖ) seinen Klimabonus spendet. Besonders jene Landsleute bräuchten das Geld, die sich die alltäglichen Notwendigkeiten zum Leben nicht mehr leisten können.
„Spannend ist dabei, dass nunmehr die Nehammer-ÖVP, die mit den Grünen den Klimabonus auch an Asylwerber, Asylsuchende und Häftlinge auszahlt, da jetzt schweigt“, sagt der FPÖ-Nationalratsabgeordnet Hermann Brückl. „Es ist ein trauriges Armutszeugnis für die Bundesregierung, dass nunmehr auch Caritas und Volkshilfe zum Spenden aufrufen. Aber offensichtlich haben diese beiden caritativen Verbände auch kein Vertrauen mehr in die Regierung, dass den Menschen in diesem Land angesichts der Teuerung nachhaltig geholfen wird“, sagt der freiheitliche Nationalratsabgeordnete.
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