Chaos in der Ukraine: Überall Putins Sabotage-Trupps!
Russlands gefürchtete Sabotage-Spezialeinheiten, die GRU Speznas, sind bereits in der Ukraine. Sie agieren verdeckt und kleiden sich in ukrainischen Armeeuniformen. Einige konnten enttarnt und verhaftet werden. GRU Speznas sorgten schon bei anderen Kriegen für Schrecken, unter anderem in Afghanistan.
Noch scheint sich Russlands Angriffskrieg primär auf Feuerkraft zu stützen, doch der Schein trügt. Russische Spezialeinheiten sind bereits im Land, nur agieren sie verdeckt. Es handelt sich um die gefürchteten Speznas-Einheiten des russischen Militärgeheimdiensts GRU. Einzelne konnten schon enttarnt und gefangen genommen werden. Sie hatten sich in ukrainische Armeeuniformen gekleidet.
Russische Spezialkräfte in Nikopol gefangen genommen
So gelang es dem ukrainischen Militär am Samstag russische Spezialkräfte in ukrainischen Armeeuniformen in der Großstadt Nikopol (120.000 Einwohner) im Süden des Landes gefangen zu nehmen. Der Bürgermeister von Kiew, der bekannte Ex-Boxer Vitali Klitschko, bestätigte: Zwar gebe es zurzeit noch keine größere russische Militärpräsenz in Kiew, Saboteurgruppen seien aber sehr wohl aktiv.
Offensichtlich sind die Spezialeinheiten in der Ukraine verdeckt schon länger vor Ort. 2014 behauptete der ehemalige US-Spion Igor Sutjagin, unter den Einheiten auf der Krim wären eindeutig solche der Speznas, wie die Financial Times damals berichtete.
Russlands rätselhafte Angriffsstrategie
Die bisherige Taktik der russischen Streitkräfte gab westlichen Nachrichtendiensten Rätsel auf. Die Zahl der bei dem Einmarsch in die Ukraine eingesetzten Soldaten ist bisher deutlich niedriger als erwartet. Es ist nur ein Bruchteil der mehr als 150.000 Soldaten, die Russland vor dem Angriff auf die Ukraine an den Landesgrenzen zusammengezogen hatte.
Es schien so, als würde sich Russland bisher primär auf die US-Methode – Feuerkraft anstelle von Arbeitskräften – stützen. Das Auffliegen von Spezialeinheiten zeigt aber: Moskau plant offensichtlich zurzeit verdeckte Aktionen und keine direkte Konfrontation. Das Personal, das Russland dabei einsetzt, hat eine lange Geschichte und ist bei sämtlichen Gegnern gefürchtet.
Auch von den Mudschaheddin in Afghanistan gefürchtet
Die kampfkräftigen Speznas-Soldaten wurden 1950 aufgestellt und waren im Kalten Krieg hochaktiv. So waren sie die letzten russischen Einheiten, die sich 1989 aus Afghanistan zurückzogen. Zuvor hatten sie den Rückzug der regulären sowjetischen Streitkräfte gedeckt. Afghanische Rebellen fürchteten die Speznas-Einheiten wegen ihrer unkonventionellen Kampfweise ganz besonders. Speznas verminten Wege der Mudjaheddin, zerstörten Nachschub-Kolonnen und brachten der russischen Armee aussagekräftige Gefangene.
Lange Zeit wusste man nur wenig über sie. Das änderte sich erst im Laufe der 1980er Jahre, nachdem der GRU-Offiziers Wladimir Resun (alias Viktor Suworow) übergelaufen war und den Westen mit bisher unbekannten Informationen über diese Einheiten versorgte. Westliche Geheimdienste waren sofort alarmiert. Nun erst wurde ihnen die Bedrohung dieser Einheiten für die NATO bewusst, weshalb schnellstmöglich Abwehrkonzepte weiterentwickelt wurden.
Nach dem Zerfall der Sowjetunion kämpften Speznas in Baku, Nordossetien, Bergkarabac, Inguschetien und in Tschetschenien.
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