CO2-Preis frisst Einkommen: Dennoch streicht die deutsche Regierung das Klimageld
Die Bundesregierung erhöht Jahr für Jahr den CO2-Preis und macht damit fossile Energiequellen wie Gas und Heizöl systematisch teurer. Offiziell soll dies die Energiewende beschleunigen, doch für Millionen Haushalte bedeutet es vor allem eines: zusätzliche finanzielle Belastungen. Ein Ausgleich durch ein Klimageld wird von der Regierung nun verweigert.
Schon 2026 klettert der CO2-Preis auf 65 Euro pro Tonne – zehn Euro mehr als aktuell. Laut dem Verbraucherportal co2online entspricht das bei Erdgas einem Anstieg von rund acht Prozent und bei Heizöl etwa zwölf Prozent der Gesamtkosten. Ab 2027 greift dann ein neues EU-weites Emissionshandelssystem, das noch höhere Kosten nach sich ziehen dürfte. Prognosen sprechen von 80 Euro pro Tonne, im Jahr 2030 könnten es 130 Euro sein – und langfristig sogar 250 bis 300 Euro in den 2040er Jahren.
Während die Politik damit rechnet, dass steigende Preise Bürger zum Umstieg auf „klimafreundliche“ Technologien drängen, wächst bei vielen Familien die Sorge vor explodierenden Nebenkosten. Schon heute verschlingen Heizung und Energie einen immer größeren Teil des Haushaltseinkommens
Streit um das Klimageld
Immer wieder wurde in Berlin über eine direkte Rückerstattung der Einnahmen aus dem nationalen Emissionshandel diskutiert. Die Idee: Ein Klimageld, das pro Kopf oder pro Haushalt ausgezahlt wird und die Mehrbelastung ausgleichen soll. Die Ampel-Regierung hatte die technischen Voraussetzungen geschaffen, jedoch nie etwas umgesetzt. Mehr als Lippenbekenntnisse gab es unter der Koalition nicht. Auch unter CDU/CSU und SPD wird das Vorhaben nicht umgesetzt: die neue Koalition hat dem Vorhaben eine Absage erteilt.
Brigitte Knopf, Gründerin des Instituts für Klimasozialpolitik und frühere Expertin im Klimarat, kritisiert diese Entscheidung deutlich. „Was es braucht, ist der zügige Aufbau eines Direktzahlungskanals, also die Möglichkeit, dass der Staat jeder Bürgerin und jedem Bürger direkt Geld auszahlen kann.“ Nur so erkenne die Bevölkerung, dass Entlastungen auch wirklich ankommen.
Halbherzige Maßnahmen statt echter Entlastung
Statt eines Klimageldes nutzt die Bundesregierung die Einnahmen aus dem Emissionshandel zur Senkung der Energiepreise. Finanziert wurden damit bislang eine Reduzierung der Netzentgelte und die Abschaffung der Gasspeicherumlage. Doch genau dieser Kurs stößt auf Kritik, da er die Absurdität des Systems offenlegt: Während der CO2-Preis Gas verteuert, werden die Einnahmen gleichzeitig eingesetzt, um Gas künstlich wieder billiger zu machen.
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