Deutschland folgt jetzt dem Beispiel Österreichs: Berlin will nun auch Putins Sputnik V kaufen
Die EU-Kommission verhandelt trotz Deutschlands Drängen nicht über den russischen Impfstoff. Nun folgt Berlin dem Beispiel anderer EU-Staaten, die sich auf bilateralem Weg bereits Dosen von Sputnik V gesichert haben. Wir berichtet, wurde Sebastian Kurz noch vor wenigen Tagen dafür kritisiert, mit den Verhandlungen mit Moskau “unsolidarisch” zu handeln.
Deutschland will offenbar einen bilateralen Vertrag für den Ankauf des russischen Impfstoffes Sputnik V aushandeln. In der Sitzung der EU-Gesundheitsminister habe die EU-Kommission am Mittwoch erklärt, keinen Vorvertrag zu Sputnik V wie mit den anderen Impfstoffanbietern schließen zu wollen, erfuhr Reuters aus Teilnehmerkreisen. Der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn habe bei dem Treffen aber angekündigt, dass Deutschland nun bilateral einen Vertrag verhandeln werde.
EU-Kommission: Schon genügend Impfstoff gesichert
Damit wolle sich Berlin den Impfstoff sichern. Zuerst müsse dabei geklärt werden, welche Mengen Russland überhaupt wann liefern könne. In jedem Fall setze Deutschland aber weiterhin auf eine europäische Zulassung, habe Spahn betont. Russland müsse der europäischen Arzneimittelagentur EMA nun die dafür notwendigen Daten liefern.
Die deutsche Bundesregierung dringt seit längerem darauf, dass die EU-Kommission auch über einen möglichen Ankauf dieses Impfstoffes verhandelt. EU-Kommissar Thierry Breton hatte das als nicht notwendig bezeichnet, weil sich die EU bereits genügend Impfstoff von anderen Herstellern gesichert habe. Etliche EU-Staaten haben sich aber auf bilateralem Weg bereits Dosen von Sputnik V gesichert. CSU-Chef Markus Söder hat angekündigt, dass Bayern einen Vorvertrag für den Bezug von Sputnik V mit einem Hersteller in Illertissen schließen werde. (APA/Red)
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