"Dampfplauderer": Ex-SP-Spitzenfunktionär rechnet mit Babler ab
Erneute Kritik aus den eigenen Reihen an SPÖ-Kanzlerkandidat Andreas Babler! Ein früherer roter Spitzenfunktionär lässt kein gutes Haar an seinem Parteivorsitzenden. Besonders die Forderung nach einer Arbeitszeitverkürzung sowie die lasche Flüchtlingspolitik sind ihm ein Dorn im Auge.
Sie saßen zwei Jahre lang bei den Vorstandssitzungen des österreichischen Gemeindebunds nebeneinander, doch der frühere SPÖ-Spitzenfunktionär Gerd Brand, ehemaliger Salzburger Landtagsabgeordneter, Lungauer Bürgermeister und GVV-Vorsitzender, verbindet keine guten Erinnerungen an seinen damaligen Sitznachbarn Andreas Babler, der mittlerweile als roter Parteivorsitzender Ambitionen auf das Kanzleramt hat.
“Glaubt mir, er ist ein Dampfplauderer”, macht Brand seinem Ärger Luft. Für den langjährigen roten Spitzenfunktionär ist Babler eine klare Fehlbesetzung als Parteivorsitzender, doch anders als andere Genossen geht er ganz offensiv mit seinen Bedenken um: Seiner Meinung nach bräuchte es einen Parteivorsitzenden, “der die Arbeiter versteht und für uns Arbeiter da ist! Dann wähle ich als ehemaliger Bürgermeister und Landtagsabgeordneter auch wieder rot!”
Im Gespräch mit dem exxpress legt Brand nach: “Für mich ist Babler ein Sonntagsredner aus einer SPÖ-Gemeinde, der eben zu allem was sagt, obwohl er nicht gefragt wird.”
Gerd Brand: "Da geht Vieles komplett an der Realität vorbei"
Das zeige sich unter anderem an Bablers Forderungen nach einer 32-Stunden-Woche. “Da geht Vieles komplett an der Realität vorbei und hilft den arbeitenden Menschen nicht weiter! Ein Sozialromantiker, der sich gerne reden hört…”
Babler sei auch der Grund, warum er sich von der SPÖ abgewendet habe. Der eingefleischte Sozialdemokrat fordert einen neuen Kurs in seiner einstigen Heimatpartei und findet dabei klare Worte: “Neuer Vorsitzender, scharfe Flüchtlingspolitik und ein härter Umgang mit Langzeitarbeitslosen.”
Zur Person: Gerd Brand war von 2009 bis 2019 der Bürgermeister von Sankt Margarethen im Lungau sowie von 2015 bis 2018 Abgeordneter zum Salzburger Landtag. Er war in dieser Zeit außerdem zwei Jahre im Vorstand des österreichischen Gemeindebundes. Mittlerweile hat sich der 51-Jährige in die Privatwirtschaft zurückgezogen.
Kommentare