Debakel bei Wahl: Briten schicken ihren Premier Sunak in die Wüste
Schwere Niederlage für Briten-Premier Rishi Sunak bei den Parlamentswahlen am Donnerstag: Laut neuesten Prognosen liegt die Labour Party mit 410 der 650 Sitze im Unterhaus deutlich vor – damit hat Großbritannien einen neuen Premier: Oppositionsführer Keir Starmer (61) löst den konservativen Rishi Sunak (44) ab. Erstmals im Unterhaus: die rechtspopulistische Reform UK.
46 Millionen Menschen waren wahlberechtigt, schneller Regierungswechsel
Stark abgeschnitten hat auch die rechtspopulistische Reform UK von Brexit-Vorkämpfer Nigel Farage („Brexsack“, 60). Landesweit stand sie nach Teilergebnissen bei 16,4 Prozent, um fünf Prozentpunkte hinter den Tories. In zahlreichen Wahlkreisen konnte Reform UK mit Stimmenanteilen bis zu 27 Prozent die Tories überholen, der Tory-Überläufer Lee Anderson nahm seiner früheren Partei den mittelenglischen Wahlkreis Ashfield sogar mit 42,8 Prozent ab und wird nun als erster gewählter Abgeordneter der rechtspopulistischen Partei ins Unterhaus einziehen. Nachdem er wegen muslimfeindlicher Äußerungen von den Tories suspendiert worden war, war er im März zu Reform UK gewechselt. Wegen des britischen Mehrheitswahlrechts dürfte die rechtspopulistische Partei ihre hohen Stimmenanteile aber nur in wenige Mandate ummünzen können. Konkret sollen es der Exit-Poll zufolge 13 Sitze sein, darunter auch einer für Farage selbst im südostenglischen Clacton-on-Sea.
Der Regierungswechsel wird in Großbritannien rasch vollzogen. Rishi Sunak wird voraussichtlich schon heute bei König Charles III. (75) seinen Rücktritt als Premierminister einreichen. Kurz darauf dürfte der Monarch dann Starmer dazu einladen, als Premierminister die kommende britische Regierung zu führen.
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