Während am Samstag tausende Menschen überwiegend friedlich am Wiener Heldenplatz für Frieden, Freiheit und gegen eine Koalition ohne die FPÖ demonstriert haben, machte währenddessen ein ungeheuerliches Gerücht in sozialen Medien die Runde: Mehrere Menschen behaupteten nämlich, dass die Polizei anreisende Demo-Teilnehmer am Bahnhof festhalten würde. Beweise für diese gewagte Behauptung gab es freilich keine und es war auch sehr unwahrscheinlich, dass die Beamten, die ohnehin vor Ort alle Hände voll zu  tun hatten, tatsächlich noch Einsatzkräfte an den Bahnhöfen mobilisieren konnten.

Doch wie so oft in etwas unübersichtlichen Nachrichtenlagen verselbstständigte sich das Gerücht zunehmend, bis die LPD Wien auf dem Kurznachrichtendienst X (vormals Twitter) mit einer ironischen Bemerkung reagierte. Ein Nutzer hatte zuvor behauptet: “Zum Schutz des Einkaufsumsatzes hinter die Wiener Polizei potentielle Käufer am Verlassen der Bahnhöfe? Bestellt diese Behörde die Clowns zum Frühstück Güterwaggon-Weise?”

Die Beamten konterten prompt: “Entgegen dessen, was Sie vielleicht in der 5x weitergeleiteten WhatsApp-Nachricht des Schwagers eines Freundes der Tante gelesen haben: Wir haben an keinem Wiener Bahnhof Kräfte postiert, um dort Menschen abzufangen, die zur Kundgebung wollen.”

Der Tweet sorgte freilich überwiegend für Beifall und Gelächter, doch vereinzelt auch für Kritik: “Diese herablassend zynische Art könnt’s euch gleich wieder abgewöhnen”, zeigte sich ein X-Nutzer gar nicht amüsiert. Die Beamten legten nach: “Das war vielleicht etwas zugespitzt, da haben Sie recht. Möglicherweise hat der allgemeine Umgangston, der uns heute hier entgegenschlägt, etwas abgefärbt.”

An Humor mangelt es der LPD Wien nicht. Zumindest nicht auf XScreenshot X /Screenshot X