Wie jede linke Staatlichkeit setzt auch Schwarz-Rot auf Zensur, um ihre Deutungshoheit zu wahren. Falsche Meinungen sollen künftig unter Strafe gestellt werden können. Im Koalitionsvertrag heißt es wörtlich: „Die bewusste Verbreitung falscher Tatsachenbehauptungen ist durch die Meinungsfreiheit nicht gedeckt. Deshalb muss die staatsferne Medienaufsicht unter Wahrung der Meinungsfreiheit auf der Basis klarer gesetzlicher Vorgaben gegen Informationsmanipulation sowie Hass und Hetze vorgehen können.“

Was nach einem Schutz vor Desinformation klingt, ist bei genauem Hinsehen ein gefährlicher Angriff auf die Meinungsfreiheit. Denn wenn der Staat künftig definiert, was als „bewusste Falschbehauptung“ gilt, steht nichts weniger als der Kern des freien Wortes zur Disposition. Die politische Klasse nimmt sich das Recht heraus, zwischen „wahren“ und „falschen“ Meinungen zu unterscheiden – ein Vorgehen, das man aus autoritären Regimen kennt und das in einem freiheitlichen Rechtsstaat Alarm auslösen muss.

Markus Söder (l-r), Ministerpräsident von Bayern und CSU-Vorsitzender, Friedrich Merz, Unions-Kanzlerkandidat und CDU-Bundesvorsitzender, Lars Klingbeil, SPD-Fraktions- und Bundesvorsitzender, und Saskia Esken, SPD-Bundesvorsitzende.APA/APA/dpa/Kay Nietfeld

Artikel 5 des Grundgesetzes garantiert die Freiheit der Meinungsäußerung – ohne Wahrheitsvorbehalt. Dass diese Freiheit nun unter dem Schlagwort „Informationsmanipulation“ beschnitten werden soll, ist ein „weiter so“ mit potenziell verheerenden Folgen. Gerade in einer Zeit wachsender Regierungskritik wirkt dieser Vorstoß wie ein Versuch, unliebsame Stimmen unter dem Vorwand von „Hass und Hetze“ mundtot zu machen. Passend dazu sollen „radikalisierungsfördernde Algorithmen im Digital Services Act (DSA) stärker“ reguliert werden.

Wer zu oft etwas sagt, das dem Staat nicht passt, könnte sogar sein Wahlrecht verlieren. Im Vertrag heißt es: „Im Rahmen der Resilienzstärkung unserer Demokratie regeln wir den Entzug des passiven Wahlrechts bei mehrfacher Verurteilung wegen Volksverhetzung.“ Weiter plant die Regierung zu prüfen, „inwiefern eine Strafbarkeit für Amtsträger und Soldaten, die im Zusammenhang mit der Dienstausübung antisemitische und extremistische Hetze in geschlossenen Chatgruppen teilen, eingeführt werden kann.“ Der Begriff „Hetze“ ist dabei nicht eindeutig definiert – er kann jederzeit flexibel gegen oppositionelle Meinungen eingesetzt werden.

Staatlich gewünschtes Lügen wird beibehalten

Das Selbstbestimmungsgesetz der Ampel-Regierung schafft die Grundlage dafür, offenkundige Lügen wie „Ein Mann kann eine Frau sein“ zur staatlich garantierten Wahrheit zu erklären. Wer hoffte, dass der vermeintlich konservative Merz diesem Wahnsinn ein Ende bereiten würde, wird bitter enttäuscht: Das Gesetz bleibt bestehen – lediglich eine „Evaluation“ ist geplant.

„Geschlechtliche Vielfalt“ soll weiterhin vor Diskriminierung geschützt werden – was nichts anderes heißt, als dass man auch künftig rechtlich belangt werden kann, wenn man eine Person bei ihrem biologischen Geschlecht anspricht.

Immerhin heißt es weiter: „Bei der Evaluation legen wir einen besonderen Fokus auf die Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche, die Fristsetzungen zum Wechsel des Geschlechtseintrags sowie den wirksamen Schutz von Frauen. Im Rahmen der Namensrechtsreform nehmen wir die bessere Nachverfolgbarkeit aller Personen bei berechtigtem öffentlichem Interesse bei Namensänderungen in den Blick.“

Rassismus neu gedacht

Auch beim Thema Rassismus will die neue Koalition ideologisch nachjustieren. Im Vertrag heißt es: „Wir werden den Nationalen Aktionsplan gegen Rassismus aufbauend auf einer wissenschaftsbasierten Rassismus-Definition neu auflegen, um Rassismus in seinen verschiedenen Erscheinungsformen zu bekämpfen.“

Diese Neudefinition folgt dem modernen linken Narrativ, das Rassismus gegen Weiße leugnet – denn laut dieser Ideologie kann Rassismus nur von Mehrheiten gegen Minderheiten ausgehen. Auch Islamkritik könnte künftig unter den erweiterten Rassismusbegriff fallen und damit kriminalisiert werden.

Gelder für linke NGOs

Noch im Februar hatte sich die CDU öffentlichkeitswirksam mit 551 Anfragen an die Bundesregierung zum Einfluss der NGOs profiliert – pünktlich zum Wahlkampf, in dem man konservatives Profil zeigen wollte. Davon ist nun kaum noch etwas übrig. Im Koalitionsvertrag heißt es: „Die Unterstützung von Projekten zur demokratischen Teilhabe durch das Bundesprogramm ‚Demokratie leben!‘ setzen wir fort.“

Zwar soll die Wirksamkeit der Förderungen überprüft werden, doch auch das klingt eher wie eine pro forma-Maßnahme. „Auf Basis der Ergebnisse prüfen wir weitere Maßnahmen für rechtssichere, altersunabhängige Arbeit gegen Extremismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit. Wir stellen weiterhin die Verfassungstreue geförderter Projekte sicher“, so die Koalition.

X/Björn Harms

Noch im Februar hatte sich die CDU öffentlichkeitswirksam mit 551 Anfragen an die Bundesregierung zum Einfluss der NGOs profiliert – pünktlich zum Wahlkampf, in dem man konservatives Profil zeigen wollte. Davon ist nun kaum noch etwas übrig. Im Koalitionsvertrag heißt es: „Die Unterstützung von Projekten zur demokratischen Teilhabe durch das Bundesprogramm ‚Demokratie leben!‘ setzen wir fort.“

Zwar soll die Wirksamkeit der Förderungen überprüft werden, doch auch das klingt eher wie eine pro forma-Maßnahme. „Auf Basis der Ergebnisse prüfen wir weitere Maßnahmen für rechtssichere, altersunabhängige Arbeit gegen Extremismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit. Wir stellen weiterhin die Verfassungstreue geförderter Projekte sicher“, so die Koalition.

Was als Koalitionsvertrag daherkommt, ist in Wahrheit ein ideologisches Machtsicherungsprogramm – getarnt als Fortschritt, bezahlt mit Grundrechten. Man kann nur hoffen, dass Medien in vier Jahren noch Koalitionsverträge kritisieren dürfen, ohne ihr Wahlrecht zu verlieren oder zensiert zu werden.

Dieser Beitrag erschien ursprünglich auf unserem Partner-Portal NiUS.

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Kommentare

  • OSSI sagt:

    Diese Schmutzfinken müssten doch dann, gemäß ihren eigenen Vorgaben folgend direkt in den Knast. Wenn doch „bewusste Falschbehauptung“ dann strafbar sind, sind doch Herr Merz + Kollegen „leider“ die ersten Opfer dieser „Meinungsfreiheit“. Wenn wir uns jetzt nicht endlich wehren sollten, wann dann ?

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  • denfaschistenkeinechance sagt:

    Der Faschismus ist wieder da, aber diesmal viel Gefährlicher als je zuvor, vor 80 Jahren haben die Linken durchgedreht und jetzt wollen sie wieder eine Diktatur Installieren, mit der Macht Brüssels wo die Wahren Faschisten sitzen. ..

    10
  • Blues sagt:

    Das ist auch nicht das, wofür Merz zur Wahl angetreten ist.

    Die Justiz hätte doch auch schon bis jetzt gegen Falschbehauptungen und Bedrohungen aller Art vorgehen können. Wozu braucht es da extra Verschärfungen und angepasste Begrifflichkeiten? Das macht schon stutzig, zugegeben.
    Ich glaube eher, dass Merz genauso machtlos ist wie unsere Politiker und nur nicht zugeben will, dass er gar nichts ändern KANN, weil es die geltenden Gesetze gar nicht erlauben.
    Änderungen werden aber kommen MÜSSSEN. Und wenn wir sie nicht machen, dann machen das andere für uns. Die Migrantenparteien zeigen immer öfters auf und fordern ihre Rechte ein. Rechte, die wir ihnen gegeben haben und die sie in ihrer Heimat gar nicht haben.
    Die EU-Gesetze stehen sowieso über den Nationalen und die verunmöglichen Veränderungen.
    Und die jetztige Politikerkaste kämpft nur um ihr Überleben. Um ihr eigenes.

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  • Blues sagt:

    Ist zwar ein österreichischer Fall, aber die deutsche Justiz hätte da vermutlich gleich reagiert….
    Lena Schillings Falschbehauptungen, die für die Bohrn-Menas existenzgefährdend und diskreditierend waren, hatten für sie KEINERLEI rechtliche Konsequenzen. Mehr als ein erhobener Zeigefinger kam dabei nicht raus. Im Gegenteil. Sie wurde noch mit einem hochdotierten und einflussreichen EU-Topjob belohnt. Genau das Gegenteil passierte bei LePen. Auch kein deutscher Fall, aber in der Rechtsprechung durchaus auch den deutschen zuzutrauen.
    Was man in D wie in Ö sient ist, dass die Hasspresiger dort wie hier sehr milde “bestraft” werden.

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  • Novaris sagt:

    Berlin: Der Koalitionsvertrag ist voller gefährlicher linker Ideologie
    ——————————————
    Wenn schon……..
    Merz lässt sich mit den Stimmen der SPD zum Kanzler wählen und wird sich als Kanzler den Koalitionsvertrag nochmals gründlich anschauen, auf “Wähler Verträglichkeit” prüfen und überlegen, ob man vielleicht mit einer Minderheitsregierung nicht vieles besser machen kann……….

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  • Sofie Engelbogen sagt:

    Schwarz, Rot, Grün, Gelb sind nur Farben. Die gleichen Stuleuten der selben Münze.

    Fakt ist, dass die europäischen _Demokratien und _Menschenrechte in _Gefahr sind, denn die Strippen dahinter hat der US _Deepstate fest in der Hand.

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  • CORDULA sagt:

    die schaffen sich Gott sei Dank jetzt von alleine endgültig ab!!!

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  • Definition sagt:

    Merz ist nun völlig nach LinksGrün gewandert . Damit ist der Niedergang der CDU eingeläutet , in den Basiscamps rumort es schon. Die CDU hat fast sämtliche (!!) konservativen Werte von einst aufgegeben , und hat sie einer Ein-Mann-Kanzlerschaft geopfert. Das wird sich bitter rächen.
    Die AfD hat diese Werte noch zu 70% in ihrem Parteiprogramm. Daher wird sie auch unaufhaltbar aufsteigen . Q.e.d.

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  • Praeceptor sagt:

    Exxpress, gehts mit eurer nordkoreanischen Zensur einfach Sch………

    1. Pearlharbour0712 sagt:

      Beruhigen’s Ihna !
      Beruhigen Sie sich Ihnen !

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      1. froschkönig sagt:

        Tröste Dich auch ich unterliege dieser Exxpress-ÖVP-Zensur. Die vertragen einfach die Wahrheit nicht

  • xxx sagt:

    Der Unterschied zwischen vielen EU Ländern und China, Türkei, Nordkorea sowie islamischen Ländern ist die Tatsache, dass die Länder in Europa Demokratie vorgaukeln! In Wahrheit wird alles was Intelligenz besitzt mit Gesetzen bekämpft und unterdrückt! Im Namen der Demokratie werden undemokratisch Taten umgesetzt um den politischen Gegner zu Fall zu bringen! Die oben genannten sind wesentlich ehrlicher, da sie es nicht verheimlichen! Es ist mittlerweile eine Schande Europäer zu sein!

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