Der Sudan will Israel nicht länger boykottieren
Das sudanesische Kabinett will ein Gesetz zum Boykott Israels aufheben. Die Entscheidung muss noch in einer gemeinsamen Sitzung mit dem Souveränen Rat gebilligt werden.
Sudans Kabinett hat für die Aufhebung eines Gesetzes von 1958 gestimmt, das diplomatische und geschäftliche Beziehungen zu Israel verbietet, wie die Regierung am Dienstag mitteilte. Die Entscheidung muss noch in einer gemeinsamen Sitzung mit dem Souveränen Rat gebilligt werden, der gemeinsam mit dem Kabinett für die Gesetzgebung des Landes am Horn Afrikas zuständig ist.
Wichtiger Schritt zu Normalisierung im Jänner
Im Jänner hatten der Sudan und Israel bereits eine wichtige Hürde zur Normalisierung ihrer Beziehungen genommen. Sudans Justizminister Nasredeen Abdulbari unterzeichnete bei einem Besuch des US-Finanzministers Steven Mnuchin die sogenannten Abraham-Abkommen, die die Entwicklung voller diplomatische Beziehungen sowie Wirtschafts- und Handelsbeziehungen mit Isreal voranbringen sollen. Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) und Bahrain sowie zuletzt Marokko haben ähnliche Erklärungen abgegeben.
Der Sudan hatte bisher offiziell – wie viele arabische Länder – keine diplomatischen Beziehungen zu Israel. Das Land mit seinen 42 Millionen Einwohnern war unter dem autokratischen Präsidenten Omar al-Baschir lange Jahre isoliert und stand unter anderem auf der berüchtigten US-Liste staatlicher Unterstützer von Terroristen. Dies war ein Grund für die tiefe Wirtschaftskrise, in der der Staat im Nordosten Afrikas steckt und die zu Massenprotesten und dem Putsch gegen Al-Baschir führte. Seitdem bemüht sich die Übergangsregierung um bessere Beziehungen zur internationalen Gemeinschaft. (APA/Red)
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