Deutsche Medien ziehen über Nehammer nach Putin-Telefonat her: "Naivster Politiker"
“Naivster Staatschef”, “Ego-Show” – so wettert der Chef-Reporter des deutschen Massenblatts “Bild” gegen Österreichs Bundeskanzler: Karl Nehammer (ÖVP) hätte offenbar nicht mit Russlands Präsident Wladimir Putin sprechen sollen. Und im Telefonat hätte auch der “Einsatz von Vakuumbomben” angesprochen werden müssen.
Kaum war bekannt, dass Karl Nehammer erneut mit dem Präsidenten der Russischen Föderation ein “ernstes und intensives Gespräch” (Zitat Nehammer) hatte, tobte Paul Ronzheimer, der Chefreporter der “Bild” auf Twitter: “Europas naivster Regierungschef, der weiter eine Ego-Show für die eigenen Umfragewerte (im ,neutralen’ Österreich) abzieht. ,Nur im Dialog’, während Russland mit Vakuumbomben die ukrainischen Positionen zerstört. Das Statement dazu wurde wohl vergessen. Unterirdisch peinlich.”
Der “Bild”-Journalist fiel bereits oft mit seinen Pro-Ukraine-Propaganda auf den Social-media-Plattformen auf: So forderte Ronzheimer wiederholt, dass die westlichen Nation en schneller mehr schwere Waffen an Kiew liefern sollen – und meinte tatsächlich, dass es einen “Sieg über Russland” geben müsste.
"Bild"-Reporter wettert gegen Nehammer, Ex-"Bild"-Chefredakteur berät ihn
Die Attacke auf Österreichs Kanzler könnte auch “Bild”-interne Gründe haben, vermuten Medien-Insider: So ist Ronzheimer nach wie vor beim Massenblatt in Berlin beschäftigt, während sein früherer Boss, der langjährige Ex-“Bild”-Chefredakteur Kai Diekmann, seit einigen Wochen Karl Nehammer berät – und angeblich auch mit seinen guten internationalen Kontakten viel dazu beiträgt, dass die für die Schaffung einer Chance auf Frieden wichtigen Gespräche mit Putin oder Erdogan überhaupt stattfinden.
Für den Kanzler setzte es aber auch Kritik aus dem eigenen Land: Russland-Experte Gerhard Mangott meinte, Nehammers Telefonat mit Putin sei (Zitat) “nicht aktive Neutralitätspolitik, sondern die Simulation aktiver Neutralitätspolitik”. Der Tweet von Mangott wurde oft verbreitet – auch vom ORF-Journalisten Stefan Kappacher.
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