Deutschförderbedarf explodiert in Wien – Westen deutlich im Vorteil
Während Wien mit fast der Hälfte außerordentlicher Erstklässler startet, liegt der Anteil in Tirol und Vorarlberg weit niedriger. Der Westen Österreichs zeigt sich zum Schulbeginn bei Sprachförderung klar besser aufgestellt.
Morgen beginnt auch im Westen Österreichs das neue Schuljahr. Die aktuellen Daten des Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) machen den Unterschied zum Osten klar sichtbar. Vor allem Wien kämpft mit massiven Herausforderungen bei Sprache und Integration, während Bundesländer wie Tirol, Vorarlberg und Salzburg vergleichsweise stabil bleiben.
Jeder zweite Schüler nicht-deutsche Umgangssprache
Die Integration an Österreichs Schulen verläuft höchst ungleich. Ein Blick auf die frischen Zahlen des Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) zeigt: Der Westen steht deutlich besser da als der Osten – allen voran Wien.
So sprechen in Wien bereits 49 Prozent der Schüler eine nicht-deutsche Umgangssprache. Zum Vergleich: In Vorarlberg liegt der Wert bei 25 Prozent, in Salzburg bei 21 Prozent und in Tirol bei nur 17 Prozent. Auch beim Anteil ausländischer Staatsangehöriger zeigt sich das Gefälle: Wien kommt auf 37 Prozent, während Vorarlberg bei 18 Prozent und Tirol bei 16 Prozent liegen.
Stark fehlende Deutschkentnisse
Besonders dramatisch ist die Situation bei den sogenannten außerordentlichen Schülern – also Kindern, die dem Regelunterricht aufgrund fehlender Deutschkenntnisse nicht folgen können. In Wien beträgt ihr Anteil 7,6 Prozent, fast dreimal so hoch wie in Tirol (3,2 Prozent) oder Kärnten (2,7 Prozent). Für die Hauptstadt bedeutet das: Rund 45 Prozent der Erstklässler starten als außerordentliche Schüler in die Volksschule – eine Zahl, die binnen zwei Jahren um ein Viertel gestiegen ist.
Auch bei den Deutschförderklassen und -kursen zeigt sich die Schieflage. Österreichweit nahmen zuletzt 25.478 Schüler an Deutschförderklassen und 25.830 an Förderkursen teil – zusammen rund 2,2 Prozent aller Schüler. In Wien allein waren es fast 20.000 Kinder, während in Tirol (1.786 in Förderklassen und 1.261 in Kursen) und Vorarlberg (1.205 und 1.048) die Zahlen deutlich niedriger ausfallen.
Mehr Musline als Christen
Auch das religiöse Bekenntnis spiegelt die Entwicklung wider: An Wiens Pflichtschulen bekennen sich mittlerweile 41,2 Prozent der Schüler zum Islam, während nur noch 34,5 Prozent christlich sind. In vielen westlichen Bundesländern zeigt sich hingegen ein deutlich ausgewogeneres Bild.
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