Laut einer Untersuchung des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hatten im vergangenen Jahr 64 Prozent der 2015 Zugewanderten eine Beschäftigung. Ein Drittel dieser Gruppe war somit weiterhin ohne Arbeit – ein deutlich höherer Anteil als in der Gesamtbevölkerung.

Massive Unterschiede zwischen Männern und Frauen

Besonders eklatant ist die Kluft zwischen den Geschlechtern. Nur 35 Prozent der Frauen haben eine Stelle – weniger als die Hälfte des weiblichen Bevölkerungsdurchschnitts von 69 Prozent. Viele arbeiten zudem nur in Teilzeit.

IAB-Forschungsbereichsleiterin Yuliya Kosyakova stellte klar: „Das größte Potenzial für mehr Erwerbstätigkeit unter Geflüchteten liegt bei den Frauen(…).“ Besonders Mütter kleiner Kinder sind kaum erwerbstätig: „Bei geflüchteten Frauen mit mindestens einem Kind unter sechs Jahren lag die Beschäftigungsquote bei 21 Prozent, bei Frauen ohne Kindern bei 40 Prozent.“

Weiterhin hohe Abhängigkeit von Sozialleistungen

Ein weiteres Warnsignal: Ein Drittel der 2015 Zugezogenen bezog auch 2023 noch soziale Leistungen – ein Anteil, der zwar im Rückgang ist, aber nach wie vor deutlich über dem Wert der Gesamtbevölkerung liegt.