Die 29. Nacht Krieg in der Ukraine: Zerstörte Städte und Kampf gegen "Fake News"
Es läuft wohl nicht alles nach Plan für Putin. Die Invasion der Ukraine stockt und fordert viele Opfer. Sein Verteidigungsminister erlitt einen Herzinfarkt. Jetzt will der Kreml-Boss wenigstens die Berichterstattung unter Kontrolle bringen. Mit einem Gesetz gegen die Verbreitung angeblicher “Fake News” über Russlands Streitkräfte drohen nun Haftstrafen.
Das mit der Information ist überhaupt so eine Sache. Die russische Armee ist nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsgeheimdienstes GUR durchsetzt von Informanten und hat sich verschiedene “Fehleinschätzungen” geleistet. Eine “sehr große Anzahl von Menschen” sei mobilisiert worden, um hinter den russischen Linien einen Guerillakrieg zu führen, sagte GUR-Chef Kyrylo Budanow der US-Publikation “The Nation” am Freitag. Die ukrainischen Streitkräfte hätten außerdem von “Fehleinschätzungen” der Russen profitiert.
"Mittelalterliche Methoden der Kriegsführung"
Die Situation sei dennoch weiterhin “sehr schwierig”. “Wir haben große russische Streitkräfte auf unserem Territorium, und sie haben die ukrainischen Städte eingekesselt”, sagte Budanow. “Was die Aussichten auf Frieden angeht, so bleiben sie trotz der Verhandlungen vage und unvorhersehbar.”
Die ukrainische Armee habe gezeigt, dass die russische Armee als zweitstärkste Armee der Welt ein großer Mythos ist und “nur eine mittelalterliche Konzentration von Kräften und alten Methoden der Kriegsführung darstellt”, sagte er weiter.
Doch freilich ist die russische Armee durchaus in der Lage, viel Leid und Zerstörung anzurichten. Nach wenigen Wochen des Krieges sind ukrainische Städte in Schutt und Asche.
Collagen zeigen Ausmaß der Zerstörung
Noch am 23. Februar, einen Tag vor der Invasion, herrschte in der Ukraine “normales Leben”. Einen Monat sind mehrere Städte nicht wiederzuerkennen. Ein Designer hat in Collagen die Zeit vor und nach der Invasion einander gegenübergestellt.
Mariupol fast vollständig zerstört
Einige Städte in der Westukraine sind von dem Krieg noch beinahe unberührt. Doch im Osten und Süden des Landes sieht das ganz anders aus. Die Bilder von der fast vollständigen Zerstörung Mariupols gingen bereits um die Welt. Doch auch in Charkiw und Kiew wurden Wohn- und Einkaufsgegenden und Gebäude der städtischen Verwaltung komplett zerstört, wie die Collagen des Designers Andrij Gups zeigen.
Cherson wieder unter ukrainischer Kontrolle
Die ukrainischen Streitkräfte kämpfen indes nach Angaben eines ranghohen Vertreters des US-Verteidigungsministeriums darum, die wichtige südliche Stadt Cherson von den Russen zurückzuerobern. Das russische Militär habe keine so feste Kontrolle mehr über die Stadt wie zuvor, weswegen Cherson nun wieder als “umkämpftes Gebiet” zu bewerten sei, sagte der Vertreter des Pentagons am Freitag. Die Ukrainer leisten dort “Widerstand”, wie er weiter sagte.
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